Edguy: Vain Glory Opera

Hossa! Bombastischer, epischer, melodischer Speed-Metal mit gelegentlichen Ausflügen ins balladeske, dabei immer auf Abwechslung achtend, scheint momentan wirklich sehr "in" zu sein. Das ist eine Begebenheit, die ich eigentlich nicht verstehe, denn schon seit mehr als einem Jahrzehnt erscheinen immer wieder Bands auf der Bildfläche, die genau diese Art Musik spielen und nicht so von Erfolg gekrönt waren wie aktuell beispielsweise HammerFall oder Rhapsody. Aber wer versteht es schon, das Musikgeschäft? Edguy hingegen verstehen es auf ihrem Drittling "Vain Glory Opera" sehr gut, diese beliebte und anspruchsvolle Art des Power-Metals zu spielen. Für vorliegendes Werk konnte man gar auf prominente Musiker zurückgreifen, denn Timo Tolkki (Stratovarius) mixte das Album und Hansi Kürsch (Blind Guardian) sorgte gar für die Ausarbeitung der exzellenten Chöre. Von daher geht auch nichts schief, kein schwacher Song findet sich unter den 10 Tracks (plus Intro), dafür aber reichlich Highlights. "Until We Rise Again" hat einen geilen Mitsingchorus, die beiden Balladen "Scarlet Rose" und "Tomorrow" sind frei von jeglichem Kitsch, bei "Out Of Control" und dem sehr (!) an Stratovarius erinnernden Titelsong mischt Hansi Kürsch als Gastsänger mit und die abschließende Coverversion des Ultravox-Krachers "Hymn" ist ebenfalls sehr gelungen. Fans aller in dieser Besprechung vorkommenden Bands (plus Gamma Ray) können daher blind zugreifen, alle Trendfuzzies und Wendehälse bitte nicht, denn für Euch wird dieses Album wohl zu kompliziert und zu fröhlich sein, nicht wahr... ?

 

(c) 1998, Michael Kohsiek

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