Domine :
Stormbringer Ruler
Nahtlos
knüpfen die italienischen Epic-Metaller an den bärenstarken Vorgänger
“Dragonlord” an. “Stormbringer Ruler” mag zwar grammatikalisch recht, öhm, mutig
betitelt sein, bietet aber abermals den stärksten Stahl, den ich seit Ewigkeiten
aus dem Stiefellande vernehmen durfte.
Wer die
Band immer noch nicht kennen sollte (Schande!), dem sei gesagt, daß
Morby&Co. genau das in die Realität umsetzen, wozu es bei Hammerfall immer nur zu
‘nem Lippenbekenntnis reicht – nämlich die höchst eindrucksvolle Symbiose der
Härte und Erdigkeit des 80er US-Power Metals mit der Eingängigkeit des
Eurometals jüngerer Tage. Wobei auf simple Tralala-Melodien erfreulicherweise
komplett verzichtet wurde, stattdessen brät die Gitarrenfraktion in bester
Omen/Savage
Grace-Tradition durch die Prärie,
so daß trotz dezenter Keyboard-Einsätze für die notwendige Power stets gesorgt
ist.
Dazu
gibt’s diesmal eine Extraportion Manowarschen Bombast der
“Into Glory Ride”-Liga, was sich nicht nur beim gigantischen “The Ride Of The
Valkyries”, in dem man in bester Rainbow-Manier Richard
Wagner adaptierte, bemerkbar macht – auch die schöne Piano-Ballade “For
Evermore” und der folkig angehauchte, abschließend intonierte Elfminüter “Dawn
Of A New Day” (Überhammer!) dürften Herrn DeMaio wohl ebenso munden wie allen
Verehrern von Domines Landsleuten, den
Epic-Göttern von Doomsword (von denen ein
zweites Album jetzt auch mal überfällig wäre!).
Lediglich die etwas
mittelmäßige, Maiden-mäßige
Midtemponummer “The Fall Of The Spiral Tower” fällt qualitativ etwas ab – das
kann mich aber nicht daran hindern, von “Stormbringer Ruler” in den
allerhöchsten Tönen zu schwärmen. In Abwesenheit von Doomsword sind die
Moorcock-Verehrer im Moment die mit Abstand stärkste italienische
Band!
(c)2001, Ernst Zeisberger