Destiny's End : Transition

Zweites Album der göttlichen US-Powertruppe um Ex-Helstar-Frontsirene James Rivera und drei Abtrünnige, denen das Klima bei New Eden, der Band des ex-Steel Prophet-Gitarristen Horacio Colmenares, etwas zu diktatorisch geworden war. Nun, auch New Eden klangen zeitlebens schon verdächtig nach der eingangs erwähnten Texas-Legende (die ersten drei Alben MUSS man haben!), wen verwundert's also, daß auch unter der Überschrift Destiny's End genau der Stahl geschmiedet wurde, den man von Helstar im Jahre 2001 erwarten könnte?

Hauptunterschied zu den legendären Vorgänger-Combos ist wohl der mittlerweile wesentlich fettere Gitarrensound, der etwa die von akustischen Parts eingeleitete, ultraschwere Slo-Mo-Monsterdröhnung "Storm Clouds" (mein persönlicher Album-Fave) derart deftig aus den Boxen dröhnen läßt, daß man am Mitbangen partout nicht vorbeikommt, sofern man denn nicht schon tot ist. Aber auch schnelleres Material wie die überragenden "From Dust To Life" und "First You Dream, Then You Die", nicht zu vergessen natürlich den schon vor zwei Jahren in Wacken intonierten Titelsong, können mich voll und ganz überzeugen - schneidende Riffs und wahnwitzige Soli, bis der Notarzt kommt, im Gegenzug kaum ein Keyboard in Sicht, ganz zu schweigen von orchestralem Drumherum, wie es die Szene in letzter Zeit zu dominieren schien. Purer, intelligenter US-Metal im klassischen 80er Gewand also - leider stehen Destiny's End damit in kommerzieller Hinsicht wahrscheinlich schon im vornherein auf verlorenem Posten (Los, straft mich Lügen! Nevermore haben's schließlich auch einigermaßen geschafft...). Was soll's, die echten Metal-Fans werden diese Klasse-Platte dafür um so mehr würdigen, an der ich beim besten Willen nichts auszusetzen habe. Nur Riveras Stimme würde ich gerne wieder etwas mehr in den oberen, bei Helstar problemlos gemeisterten Tonlagen hören...

(c)2001, Ernst Zeisberger 1