Destiny's End: Breathe Deep The Dark

Was seit Tagen meinen CD-Player blockiert und mit einem spitzen Schrei von Kultsänger James Rivera (Ex-Helstar) beginnt ist für mich bisher das uneingeschränkte Debüt des Jahres und gleichzeitig eines der überzeugendsten US-Power-Metal-Alben der letzten Zeit. "Rebirth" heißt der erste Nackenbrecher auf "Breathe Deep The Dark", der gleich mit allen Trademarks aufwartet, die die weiteren 10 Tracks allesamt ebenfalls besitzen: überragenden, emotionalen Gesang, eine souveräne Rhythmussection, eine knochentrockene Produktion von Metal Blade - Hausproduzent Bill Metoyer und eine phänomenale (und ich meine PHÄNOMENAL!) Gitarrenarbeit, die so dermassen ass kickt, dass mir immer noch jedes Mal der Atem stockt. "Returning from an empty eden and shattering life's fantasies, to my rebirth I owe my chance" - so lautet eine der ersten Zeilen des erwähnten Openers, die gleichzeitig als eine Art Abrechnung mit der Vorgängerband (New Eden) dreier beteiligter Musiker durchgehen kann. Die Hintergründe des Ausstiegs dieser Drei aus der ebenfalls grandiosen Band um den Gitarristen Horacio Colmenares (Ex-Steel Prophet) liegt noch etwas im Dunklen, auf diese Fragen werde ich demnächst in einem ausführlichen Interview eingehen (Nur soviel: auch New Eden warten demnächst mit einem neuen Album auf!). Nun aber zurück zu Destiny's End: nach "Rebirth" folgt der verschachtelte Titeltrack, der wie eine Mischung aus New Eden, Sanctuary (zu seeligen "Into The Mirror Black"-Zeiten) , Helstar und Steel Prophet klingt, bevor mich "To Be Immortal" endgültig ins Land des Glücks befördert: was hier speziell gitarrentechnisch abgeht, wird gerade einmal von Iced Earth (auf den ersten beiden Alben) erreicht!! Schlicht sensationell! Ich kann einfach nicht anders und bange mir bei diesem Song jedes Mal die letzten Gehirnzellen aus dem Kopf und Euch wird's genauso gehen! Und wer jetzt glaubt, dass die Platte mit Sicherheit ein, zwei Durchhänger hat, sieht sich getäuscht: "Idle City", "The Fortress Unvanguishable", das bereits von einem  Helstar - Demo bekannte "Sinister Deity", "Unsolved World", "Under Destruction's Thumb", "Clutching At Straws", "Where Do We Go?" oder das abschließende "The Obscure" überzeugen genauso wie die bereits abgefeierten ersten drei Tracks. Bleibt festzuhalten, dass Rivera und Co. mit diesem Album ein echter Hammer gelungen ist, der meiner Meinung nach als mindestens gleichwertig zum letztjährigen New Eden - Album "Through The Make Believe" zu sehen ist. Wer auch nur annähernd True-Metal-Fan sein möchte, kommt an diesem Killeralbum nicht vorbei, das am Ende des Jahres mit Sicherheit in meiner "Top-Ten-List" stehen wird. Aber was rede ich: kauft's Euch selber!! Ich bin gerührt!

 

(c) 1998, Michael Kohsiek

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