Dark Avenger : Tales Of Avalon – The Terror

Zweites Album der brasilianischen Power-Hopefuls, und der erste von zwei Teilen eines großangelegten Konzeptes rund um die in Metalkreisen erstaunlich beliebte Sage um Arthur, den legendären “dux bellorum” der britischen Mythologie, und seine Ritter der Tafelrunde. Das wirkt sich aber abgesehen von ein paar mittelalterlichen Einlagen primär auf die (exzellente) Aufmachung der Scheibe aus, musikalisch bleibt man den Vorlagen des selbstbetitelten Debüts im wesentlichen treu. Power Metal irgendwo zwischen Metal Church und Maiden ist also wieder angesagt, wobei das Verhältnis aufgrund zahlreicher filigraner Melodic-Passagen mittlerweile eindeutig zu letzteren hin tendiert.

Knackpunkt bleibt zweifelsohne die recht extreme Stimme des Mario Linhares, die zartbesaitetere Gemüter sicherlich von dieser Band fernhalten wird. Echte Metalheads mit Vorlieben von David Wayne bis John Arch dagegen sollten bestens mit dem guten Mario klarkommen, auch wenn er’s gelegentlich immer noch etwas mit den hohen Schreien übertreibt und dann etwas unkontrolliert wirkt.

Fazit: auch wenn der Sound leider etwas dumpf ausgefallen ist, haben wir hier eine erstklassige, recht eigenständige Metal-Scheibe vorliegen, die jedem Fan der erwähnten Truppen mal ein Hör wert sein sollte. Anspieltips: der famose Titelsong, das von einem Metal Church-mäßigen Riff getragene “Crown Of Thorns”, das auch mit originellen, etwas an den King gemahnenden Keyboardsounds aufwartet sowie der flolle Banger “Glas Myrddin” (leichter Touch von alten Fates Warning). Und sogar die Ballade ist diesmal ganz anhörbar geworden…

(c)2001, Ernst Zeisberger

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