Blaze : The Tenth Dimension

Blaze Bayley strikes back! Der langerwartete Nachfolger seines famosen “Silicon Messiah”-Solodebüts knüpft nahtlos dort an, wo sein Vorgänger seinerzeit aufhörte, klingt im direkten Vergleich allerdings noch ‘ne ganze Ecke eigenständiger als ehedem. Nicht, daß Blaze nunmehr die Iron Maiden-Anklänge aus den Songs verbannt hätten – von Steve Harris, Bruce Dickinson & Co. werden wir schließlich keine “Futureals” mehr zu hören bekommen, und so stehen kraftvolle, klischeefrei intonierte Metalsongs wie “Speed Of Light”, “Kill And Destroy” oder das großartige “Leap of Faith” voll in der X-Factor’schen Tradition, die bereits auf dem Erstling so vortrefflich gepflegt worden war. Nebenbei glänzt man auch mit exzellenter, melodischer Gitarrenarbeit des Duos Wray/Slater, die sowohl das Maiden-typische Galoppelriffing als auch tonnenschweren Sabbath-Stoff bestens auf der Pfanne haben.

Auf der anderen Seite stehen da düster-schleppende Powerbrocken wie “Nothing Will Stop Me” (Killerriff!), das Sabbath-lastige “Stranger To The Light” oder das sperrige “End Dream”, die im Gegensatz zu den eingangs genannten Ohrwürmern etwas länger auf ihrem Weg ins Ohr brauchen, sich mit der Zeit jedoch ebenso felsenfest ebendort festsetzen. Und die gefühlvolle, leicht epische Ballade “The Truth Revealed/Meant To Be” wiederum zeigt eine ganz andere Seite von Mr. Bayley...

Auch in der B-Note stimmt wieder alles: Andy Sneap zaubert einen modernen, fetten Sound aus seinen Reglern, und das Ganze wird von einem leicht unterkühlten, futuristischen SF-Konzept zusammengehalten. Und somit kann ich denn auch nur zu einem einzigen Fazit kommen:

Extrem starkes Stück! Freunde des Vorgängers werden “The Tenth Dimension” lieben; Maiden-Freunde sind, so sie denn keine Extrem-Traditionalisten sind, auch nicht fehl am Platze; und jeder aufgeschlossene Metalhead sollte zumindest mal reinhören. In diesem Sinne – Glory to the Blaze!

(c)2002, Ernst Zeisberger

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