Black Majesty : Sands Of Time
Wenn man
die teils mächtig abstrusen Vergleiche gewohnt ist, die Plattenfirmen in ihren
Promozetteln oft verzapfen, um ihr Produkt an den Reviewer zu bringen, freut
man sich um so mehr, wenn besagtes Gewäsch mal den Nagel auf den Kopf trifft!
Wie im Falle der Australier Black Majesty, deren gigantisches “Sands Of Time”
tatsächlich Fans von “classic Iron Maiden, Queensryche and Jag
Panzer”
auf der ganzen weiten Welt begeistern sollte. Das Teil ist ein melodisches
Metal-Juwel der Sonderklasse, das man sich mal eben so neben “The Fourth
Judgement” oder “The Warning” ins Regal stellen kann und das gegenüber diesen
Klassikern nur unwesentlich abfällt!
Denn die
Aussies um den charismatischen Fronter John Cavaliere (early Dickinson meets
Conklin!) haben es schlichtweg drauf, fahren mit Göttertracks wie dem schon von
einem HOW’schen “Metal Crusade”-Sampler bekannten “Guardian” (Chorus für die
Ewigkeit!), dem hochmelodischen “Journey’s End” oder dem über achtminütigen,
etwas komplexeren “Beyond Reality” eine Hymne nach der anderen auf, die
allesamt durch absolut mitreißende, melodische Gitarrenarbeit, wie sie Smith,
Murray&Co in den Achtzigern nicht schöner auf Vinyl hätten bannen können,
glänzen – aber auch mit dezenter (!), stark für Atmosphäre sorgender
Keyboarduntermalung aufwarten können. Und zum Schluß gibt’s mit der exzellenten
Ballade “Lady Of The Lake” noch ‘nen einmaligen Gänsehautmoment.
Sprich:
wenn in der Metal-Szene noch irgendwas richtig läuft, wird diese Band
ganz groß. Pflichtkauf!
(c)2003, Ernst Zeisberger