Angra: Fireworks

Ich bin ganz ehrlich: eine gewisse Enttäuschung über das neue Angra-Album kann und will ich hier nicht verbergen! Damit wir uns nicht falsch verstehen - "Fireworks" (gab's da nicht mal eine Bonfire-Scheibe gleichen Namens...?) ist eine keinesfalls schwache Scheibe, Tracks wie der Opener "Wings Of Freedom", das jazzig beginnende "Petrified Eyes" oder der Schlußtrack "Speed" wissen durchaus zu überzeugen und klingen fast so, wie ich Angra haben will. Warum denn nur "fast"? Tja, das liegt an der Produktion von Chris Tsangarides, die bei "Fireworks" wirklich einiges kaputt macht. Ganz im Ernst, was der angebliche "Großmeister" hier abliefert, ist unter alle Kanone! Ein matschiger, manchmal gar nach einer besseren Demo-Produktion klingender Sound ist für eine vielschichtige und anspruchsvolle Band, wie es Angra nun mal ist, einfach viel zu wenig. Zusätzlich zu diesem schon recht gravierenden Mangel können mich lange nicht alle Tracks restlos überzeugen, zur Mitte hin kommt gar so etwas wie Langeweile auf (bei Angra??). Ich will jetzt hier beim besten Willen nicht losheulen, aber ich habe mir soviel verdammt mehr von diesem Album erhofft! Bands wie Labyrinth, Rhapsody, Stratovarius oder Symphony X sind mittlerweile mit Karacho auf der rechten Spur an den Brasilianern vorbeigeprescht. Ich hoffe, sie merken das rechtzeitig und drücken mal wieder aufs Gaspedal...

 

(c) 1998, Michael Kohsiek