Alter Schwede, was für ein
Getrümmer! Man glaubt, man hat alles gehört und dann tauchen aus den tiefsten
finnischen Wäldern zwei Verrückte auf und knallen Dir einen derartigen
Hassbatzen vor die Füße, dass schon alles zu spät ist. Auf insgesamt zwölf
Stücken geben die Brüder T. Pvöveli und T. Metal dermaßen Vollgas, dass
Merciless Death dagegen wie Ministranten aussehen. Unglaublich ist die Energie,
mit denen die beiden Wahnsinnigen ihre Old-School Thrash-Geschosse rausrotzen.
Technik sucht man vergebens, es regiert die Grobheit der alten deutschen Schule.
Zur Orientierung seien die gaaanz frühen Kreator-Sachen genannt. Insbesondere
Herrn T. Metals tollwütiges Gekeife erinnert ein ums andere Mal an einen jungen
Mille Petrozza auf Crack. Einzelne Nummern hervorzuheben lohnt sich kaum, da
durchgehend die Axt und die gleiche manische Geschwindigkeit herrschen. Idealer
Stoff für alle, denen Strikemaster und Violator zu kommerziell sind. Lediglich
bei … wird das Tempo kurz gedrosselt, bevor mit „Metal Revolution“ und „Thrashing
Death“ wieder weitergebrettert wird.
Bevor alle losstürmen und sich die
Platte beim bayerischen Kult-Thrashlabel Witches Brew bestellen, noch ein
warnendes Wort vorweg: Die Platte hat praktisch keine Produktion. Die
Gitarrensalven lärmen alles zu, während irgendwo im Hintergrund das Schlagzeug
auf’s übelste vor sich hin tackert. Drüber kreischt T. Metal seine Tiraden ins
Volk, dass man glaubt, man hätte ein demoliertes Frühachtziger Demotape im
Player. Mit der „new renaissance of speed and thrash metal“ werden PYÖVELI daher
wohl eher weniger zu tun haben. Für ein breiteres Publikum sind sie definitiv zu
extrem. Wem übelster Sound allerdings nichts ausmacht, wird hier austicken, denn
hier gibt’s genau die Energie und Leidenschaft, die 90 % der heutigen
Extrem-Metal-Veröffentlichungen fehlt.
Den ersten 100 CDs liegt übrigens ein
feiner Patch bei, also Krach-Afficionados, fix an den Computer und bestellt!
(c)2007, Manuel Trummer