Negligence: Options Of A Trapped Mind
Thrash Metal ist seit Monaten unerhört im Kommen. Etliche
Underground-Combos besinnen sich wieder auf den Sound der 80er und holzen in
aller Unbekümmertheit durchs Geäst. Dabei gibt es zwei Strömungen zu beobachten
- zum einen die Bands, die sich die ganz frühen Kreator/Destruction/Sepultura
zum Vorbild genommen haben (Hellish Crossfire, Avenger Of Blood, Dekapitator...)
und dann jene, die man in den frühen 90ern noch "Thrash with class" betitelt
hätte. Man darf nun natürlich den "Holzern" nicht mangelnde Klasse vorwerfen
(ganz im Gegenteil), aber der Sound, den Heathen, Forbidden oder auch Lääz
Rockit prägten, war schon immer etwas abwechslungsreicher und zeitloser, dabei
aber mitnichten weniger "heavy".
Hört man nun beispielsweise zum ersten Mal das Debüt der
Slowenen Negligence, so schießen einem sofort Namen wie Agent Steel oder eben
Heathen durch den Kopf: schneidende Riffs, melodischer, brüllbefreiter Gesang
und jede Menge musikalischer Klasse, deretwegen man "Options Of A Trapped Mind"
immer wieder auflegen möchte. Wenn das kurze Instrumental "Passage To..."
(könnte auch auf "Vicitims Of Deception" stehen) direkt in den Schrubber "Threshold
Of Society" übergeht möchte man am liebsten hemmungslos seine Birne auf etwas
hartes donnern. Wahlweises bangen ist natürlich auch möglich. Klasse auch das
originell betitelte "Bay Arena", welches man ohne Herkunftskenntnis der Combo
ohne Probleme jener Gegend zuschreiben könnte.
Die Thrashklientel weiß nun , was Sache ist - Fans der frühen
Kreator-Jahre sollten vorher mal reinhören, Anhänger oben erwähnter Legenden
jedoch MÜSSEN "Options Of A Trapped Mind" haben.
Demnächst erscheint dieses Album, welches mir noch als
Eigenpressung vorliegt, auf Rock It Up-Records, ist also problemlos überall zu
bekommen.
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