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Disturbed: Ten Thousand Fists

Als toleranter Sacred Metaller wurde ich ja schon vom Vorgänger "Believe" ziemlich überzeugt, einen solchen Fortschritt hätte ich jetzt aber nicht erwartet. Disturbed sind für mich so etwas wie das Bindeglied von Tradition und Moderne in der aktuellen Metalszene und sie könnten tatsächlich aufgeschlossene Fans beider Genres ansprechen. Warum? Die Gitarren sind eindeutig Nu-Metal orientiert, ziemlich simpel und akzentuiert, das Wahnsinnsorgan von Mr. Draiman ist jedoch definitiv nicht jener Richtung entsprungen. Der gute Mann könnte in jeder US Power Band singen und würde dort eine gute Figur machen, keine Frage. Obwohl seine Vocal-Lines natürlich trotzdem nicht gerade traditionell klingen, sind sie doch äußerst variabel und mitreißend und somit für einige richtige Hits verantwortlich.

Der Opener "Ten Thousand Fists" bahnt sich superschnell seinen Weg ins Vorderhirn, das folgende "Just Stop" schließt perfekt an und gerade so geht's dann auch weiter. "Guarded" bietet geile Melodien und hat jede Menge Drive, bei "Stricken" verhält sich's nicht viel anders. Obwohl in den Strophen richtig modern und oft schon trendy, taucht spätestens im Chorus eine süchtig machende Line auf, die man einfach nicht mehr aus der Birne kriegt. Die Highlights schlechthin folgen dann tatsächlich noch: "I'm Alive" und "Sons Of Plunder" sind einfach nur geil und verfolgen mich bis in den Schlaf. Ebenfalls herauszuheben sind "Decadence", "Pain Redefined" und das geile Genesis-Cover "Land Of Confusion". Richtige Schwachpunkte finden kann ich beim besten Willen nicht, ich könnte mir sogar vorstellen, dass auf "Ten Thousand Fists" wirklich jeder seine eigenen, persönlichen Hits finden kann.

Eine fette Kaufempfehlung geht an alle, die auch mal ohne Schwert und Rüstung ins Bett gehen. "Ten Thousand Fists" ist zusammen mit der noch aktuellen Sytem Of A Down "Mesmerize" mein persönliches Highlight im modernen Metalbereich, Punkt...aus!

(c) 2005, Markus Ullrich