Twelfth Gate: Threshold of Revelation
TWELFTH GATE wurden im Jahr 2000 von ehemaligen SYRIS-Mitgliedern
gegründet, Sänger "Scott Huffman" dürfte dem einen oder anderen auch
auf dem geilen SPIRIT WEB-Debüt aufgefallen sein. Leider scheint er
inzwischen wohl bei TWELFTH GATE seinen Hut genommen zu haben, auf
dem vorliegenden, zweiten Album "Threshold of Revelation" ist er
aber noch zu hören.
Da ich das 2003er Debüt "Summoning" bis heute nicht gehört habe
(Schande über mich!) ist ToR quasi mein Einstieg in die Welt von
TWELFTH GATE - meine Vorstellung, die Mucke würde etwas in Richtung
"alter" SPIRIT WEB tendieren, war allerdings ziemlich verkehrt.
Die fünf Recken aus Chicago klingen ziemlich hart und und für viele
wohl auch ziemlich modern, als direkte Vergleiche könnte man wohl
NEVERMORE oder auch BIOMECHANICAL anführen, einige Gitarrenstops
erinnern mich sogar an CANNIBAL CORPSE, obwohl in diesem Fall
natürlich kein Death Metal gezockt wird, sondern eben eher ziemlich
moderner, komplexer Power Metal mit einigen deutlichen
Thrash-Einflüssen. Dass das musikalische Niveau bei solch
gestandenen Jungs enorm ist, sollte eigentlich klar sein, trotzdem
soll es erwähnt sein.
Da die Stücke an sich fast ausnahmslos im Midtempo-Bereich
angesiedelt sind und nicht gerade mit Hitmelodien versehen wurden,
fällt der Einstieg schwerer als erwartet, nach einigen Durchläufen
bleiben Songs wie der Opener "Loyal", das clevere "Delving the Deep",
oder das anfangs am ehesten als traditionell einzustufende "Black
Robe" aber schon irgendwie kleben.
Die Produktion ist sehr fett und trotzdem nicht überladen, Fans der
o. e. Bands sollten also ruhig mal zwei Ohren riskieren, oder die CD
bei Gelegenheit einfach abgreifen. Alles in allem eine starke CD -
mit etwas mehr Abwechslung, einigen Tempovariationen und etwas
einprägsameren Vocallines (wie z.B. in "Together Divided" cool
umgesetzt), wäre mir ToR aber sogar noch einen Tacken besser
reingelaufen. Was nicht ist kann natürlich noch werden, es soll ja
auch noch etwas Luft nach oben da sein :)
(c) 2006, Markus Ullrich