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Dark Forest : Dark Forest

Siehe da, England: there might just be hope for you yet. Die grossen Tage der Insel als Metal-Nation sind zwar lange her, aber die Jungspunde von Dark Forest beschwören die Tage der NWOBHM einfach mal so herauf, als sei's gestern gewesen. Spielfreude pur regiert auf ihrem selbstbetitelten Debüt, dessen Grundsound klar den Geist der Tage atmet, als Iron Maiden erstmals den stählernen Thron bestiegen; dessen Atmosphäre aber auch was von unkommerzielleren Vertreten wie Angel Witch hat.

Zudem hat der Vierer um den auch bei den Veteranen von Cloven Hoof tätigen Sänger/Gitarristen Christian Horton passend zum waldschratigen Bandnamen (und zur Unterstützung der sich in erster Linie heimisch-mythologischen Themen wie dem guten alten Artus widmenden Texten) einen Riesenpacken keltisch anmutende Melodien in petto, die Vergleiche mit Bands wie Thin Lizzy, Slough Feg oder auch den mittelalten Running Wild geradezu herausfordern (die Bandhymne "Dark Forest" hat zudem zumindest in den ruhigen Momenten stark was von Blind Guardians "A Past And Future Secret" abbekommen!)- und die Jungs schlagen sich nicht schlecht.

Meiner Reviewerpflicht wäre aber nicht Genüge getan, würde ich nicht den Knackpunkt erwähnen, an dem sich die Geister wohl scheiden werden: namentlich der Gesang des Mainmans, der nun mal schon ein wenig schief daherkommt und Leute mit fehlender Underground-Sensibilisierung durchaus das Weite suchen lassen könnte. Persönlich macht mir das nicht viel aus, es ergibt sich schon so eine bizarre Faszination à la "Kai Hansen auf Walls Of Jericho"; es lässt sich aber andererseits auch nicht leugnen, dass mit einem stimmgewaltigeren Frontmann aus einem Song wie der herrlich klischeehaften Headbangerhymne "Fight For Metal" (Lyrix straight outta Joey DeMaios Poesiealbum!) noch einiges mehr herauszuholen gewesen wäre.

(c)2009, Ernst Zeisberger