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Anubis Gate: Andromeda Unchained

Die im einschlägigen Blätterwald doch reichlich unterbewerteten Dänen wussten mich mit ihren beiden Alben „Purification“ und „A Perfect Forever“ und den sich darauf befindlichen Einflüssen die von Crimson Glory über Lordbane (!) bis hin zu Fates Warning und Queensryche reichen perfekt zu unterhalten. Einfach toller anspruchsvoller Metal ohne nach dem neuesten Trend zu schielen.

In der Zwischenzeit gab es einige Umwälzungen zu bewältigen, die wichtigste dürfte der Ausstieg des guten weil originellen Sängers Torben Askholm gewesen sein. Dieser wurde jedoch äußerst adäquat von Jacob Hansen (Beyond Twilight / Invocator) ersetzt, der übrigens auch das Zweitwerk produziert hatte.
Man mag bemängeln dass Hansens Gesang um einiges mainstreamiger und melodischer klingt als der seines Vorgängers oder dass man mittlerweile noch mehr Wert auf Refrains legt, welche äußerst catchy um die Ecke lugen, aber was ändert es daran, dass „Andromeda Unchained“ nichts anderes als ein Weltklasse - Album geworden ist ? Grandios produziert, mit viel Abwechslung und Hingabe bewehrt und mit überragenden Songs bestückt.
Sicher, der Gesamtsound ist ebenfalls etwas „kommerzieller“, softer oder was auch immer ausgefallen gleichzeitig aber auch komplexer und variantenreicher. Das sind Charakteristika die sich nicht unbedingt widersprechen müssen und dies auf „Andromeda Unchained“ auch nicht tun.

Gleich beim nur noch als genial zu bezeichnenden Opener „Snowbound“ bin ich vor Begeisterung völlig aus den Latschen gekippt, hier treffen ein tolles Arrangement auf einen kaum zu fassenden Refrain allererster Güte, wem da nicht gleich das Fieber packt dem ist auch nicht mehr zu helfen
Für meine Begriffe haben wir es hier mit einem nahezu perfekten Album zu tun, welches anspruchsvolles Songwriting mit einer großen Eingängigkeit kreuzt und so überzeugen aufwendig arrangierte edle Songs wie „The White Storm Through My Mind“ „The End Of Millenium Road“ (ganz, ganz riesig…) ebenso wie die obligatorische Halbballade oder komplexe mit kernigen Riffs ausgestattete Klopfer (Titelsong und „Take Me Home“ und fesselnder hymnischer Speed („Beyond Redemption“) auf ganzer Linie.
Und mit „The Final Ouverture“ hat man neben „Snowbound“ noch einen weiteren dieser amtlichen Hits auf der Pfanne.
Wirklich jeder Song birgt so viele wundervolle Details in sich dass man bei jedem Hör Neues entdecken kann, es sollte also auch möglich sein den test of time zu überstehen. Ebenso wie sich mit diesem Album in die erste Liga zu katapultieren. Da wir aber alle wissen wie ungerecht das Musikbusiness oftmals ist mag ich dies lieber nicht beschwören.
Für mich ganz klar ein Muss- Album, welches auch ein ansprechendes lyrisches Science Fiction- Konzept zu bieten hat.
 

(c)2007, Michael Weber