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Shadow Gallery: Tyranny

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Dieses Attribut beschreibt denke ich am allerbesten, was Carl Cadden-James (Bass, Vocals Flute), Brendt Allman (Guitars, Vocals), Chris Ingles (Piano, Synthesizer), Gary Wehrkamp (Guitar, Piano, Synthesizer, Vocals), Joe Nevolo (Drums) und Mike Baker (Gottsänger) unter dem Namen "Tyranny" als Drittwerk Ihrer Band Shadow Gallery Ende September endlich auf die Menschheit loslassen. Endlose Arbeiten im Studio verzögerten den Release des Albums immer wieder, doch das Warten hat sich gelohnt! 14 neue Songs auf über 74 Minuten (alles kommende Klassiker) findet der sprachlose Fan höchster musikalischer Ergüsse auf dem Geniestreich des Sextetts, und einer ist besser als der andere!! Ganz im Ernst: Shadow Gallery's  Zweitwerk "Carved In Stone" zählt heute zu den größten Klassikern der Musikgeschichte und meiner Meinung nach auch zu den zehn besten Alben aller Zeiten. Doch "Tyranny" ist NOCH besser geworden!! "Stiletto In The Sand" heißt der instrumentale Auftakt zu einer Reise durch die Musikgeschichte, die keinen kalt lassen wird. "War For Sale", der nachfolgende Song, überrascht mit für die Band recht hoher Geschwindigkeit, unglaublich packenden Melodien, dem gewohnt perfekten Gesang von Mike Baker und der Klasse der ganzen Band. Die beiden Balladen "Hope For Us" und "Spoken Words" (Mike Baker singt ein Duett mit der mir unbekannten Laura Jaeger) haben es verdammt nochmal verdient, mindestens so bekannt zu werden wie Dream Theater's "Another Day". Apropos: auf dem phantastischen "I Believe" (OH GOTT, DIESER REFRAIN!!) singt Jame LaBrie eine Strophe, und zwar so genial wie auf dem gesamten "Falling Into Infinity"-Album nicht! Er kann's also noch! Doch nun zturück zu Shadow Gallery: sämtliche Songs leben von den ausgereiften Vocal-Arrangements, der perfekten Instrumentierung und den eingestreuten, wahnwitzigen Instrumentalpassagen. Man höre nur einmal "Mystery" oder auch "Victims" - Eingängigkeit und gleichzeitig Komplexität pur! Besser geht es nun wirklich nicht mehr (Aber das dachte ich auch schon nach "Carved..."!) ! Auf "New World Order" hat ein weiterer Gastsänger seinen Auftritt: D.C. Cooper von Royal Hunt, der erneut seine Klasse unter Beweis stellt, jedoch hinter Mike Baker zurückstehen muss. Das Instrumental "Chased" zeigt dann insbesondere den ehemaligen Progressive-Kings Dream Theater und Queensryche, wie man auf 4 Minuten und 36 Sekunden alles hineinpacken kann, was das Genre ausmacht. Die abschließenden "Ghost Of A Chance" und "Christmas Day" beenden einerseits das lyrische Konzept um einen Militärspezialisten, der sich nach seiner Entlassung in die Weiten des Internets stüzt (arg verkürzt dargestellt), zeigen andererseits wieder in aller Deutlichkeit, wie ausgereift die Kompositionsfähigkeiten der Band mittlerweile sind.
Ich lehne mich nun weit aus dem Fenster: Shadow Gallery haben mit "Tyranny" einen Status erreicht, der sie endgültig zur derzeit besten Progressive-Rock-/Metal-Band macht!! Ach, Ihr ganzen Möchtegernanspruchsvollen und gewollt-Progressivos: hört hier einfach mal rein, und es wird sich einiges für Euch ändern...


Diese Band kann nicht von dieser Welt sein!!!

(c)1998, Michael Kohsiek