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Symmetry: To Divinity

Wie oft ich dieses Kleinod schon gespielt habe und wie oft ich zum Kracher "Frozen" mitsamt Luftgitarre headbangend durch die Bude gestampft bin, können nur meine Nachbarn sagen. Mann, hier wird gerifft was das Zeug hält, hier gibt's schöne Melodien zuhauf und - jaaaaaaa! es singt ein junger Gott namens Erik Masselink, wirklich DIE Offenbahrung im niederländischen Metal. Der Mann hat eine emotionale Stimme, die in allen vier Stücken auf der Mini-CD nur glänzt und glänzt und glänzt! Ja, leider Gottes sind es nur vier Stücke, aber sie hauen dich, Sacred-Metal-Hörer (und irgendwie auch die Leser, oder...? -Michael), um. Die Besatzung dieses zukünftigen Prog-Metal-Flaggeschiffes aus dem Osten der Niederlande (wo schon Bands wie Vandenberg, Pestilence, Harrow, Sacrosanct und Imperium ihre Anlagen aufdrehten) lautet: Franc Tiehuis/Guitar, Frank Schiphorst/Guitar, Marcel Heitmann/Drums und natürlich the Mighty Erik Masselink/Vocals. Der Bass auf "To divinity" wurde noch gezupft von Gerrit Knol, der aber kurz danach ging. Für ihn kam Bas (What's in a name) Hoebink in die Band. Alle Musiker hatten vor Symmetry schon in diversen Kapellen gezockt und das hört man der, im Hause Harrow von Harry Wijering mit einem Bombensound versehenen Mini-CD an. Es geht hier, laut der Band selbst, grob in die (frühe) Queensryche-/spätere Fates Warning-("Parallels"/"Inside out")Richtung, aber ist ohne Keys und mit zwei so richtig in die Saiten greifenden Gitarristen viel powervoller gestaltet. Die Songs sind so arrangiert wie es die meisten Prog-Bands nicht in zehn Platten auf die Reihe bekommen: eckig und kantig, man verzichtet auf Frickeleien und ausschweifende Solo-Parts, auf In-/Out- und In-betweentros und auf den selbstüberschätzenden Endlos-Track. (Es gibt ausser Power of Omens, Shadow Gallery, Dream Theater und Fates Warning ohnehin nur wenige Gruppen die einen Mammuttrack aufnehmen sollten; Symmetry wäre es bei dieser Power zuzutrauen.) Ja, 'ne wahre Freude ist dieses Silberdingsda, denn es gibt Twin-Riffing (in "Frozen" sogar Vicious Rumors-würdig!) en masse, Breaks die sitzen (statt die Songs zu strapazieren) und gefühlvolle Passagen, wo Erik (wie in der epischen Halbballade "Alone") einfach brilliert. So muss Metal klingen: wie aus einem Guss, aber mit zahlreichen Details eingelegt und produziert wie 'ne verdammte Metalscheibe! Im August/September soll es zum zweiten Rundumschlag ins Studio gehen. Die Band hatte zwar Kontakt zu den Spaniern von Goldtrack Records (u.a. Seer's Tear), wird den ersten Longplayer (so lang wie möglich, bitte; siebzig Minuten Musica Symmetrica passen und müssen drauf!) aber jetzt über das
ebenfalls junge Zizania - Label veröffentlichen. Drei Handvoll Neu-Kompositionen hat die Band mit dem neuen Basser bisher eingeprobt und vielleicht sollte ich einfach einen späten Winterschlaf machen, nur um die Wartezeit bis Symmetry Opus 2 verkraften zu können. Ich möchte jedem (Achtung: Pleonasmus) trendwidrigen Metaller diese
Ausnahmetruppe ans Herz legen (Heavy, oder was!? und Rock Hard: macht die Ohren auf!), denn das hier ist kraftvoller als manches dass wir von den grossen Firmen als Metal aufgetischt bekommen. KAUFT diese gut aufgemachte Eigenpressung (wendet euch an die Band selbst oder an Hellion), dreht die Anlage auf und betet, dass CD Nummer zwei auch tatsächlich im Herbst/Winter 1999 erscheint. Wir halten euch natürlich auf dem laufenden. Symmetry riff,
rock and rule! Kontakt (bitte legt einen IRC dazu, damit die Band nicht vorher pleite geht):

Symmetry
p/a Rob Knol
Beerninksweg 82
7621 XP Borne
Niederlande
Tel. 0031-74-2660369
P.S. Das ganz Madonna-freie Riff-Monster "Frozen" findet sich auch auf dem
Underground-Sampler "Megaccustica Vol. 3" von Riptone Records.

(c)1999, Oliver Kerkdijk