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Spock's Beard: The Kindness Of Strangers

Ich gebe es zu. Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich mich mit dieser außergewöhnlichen Band so richtig anfreunden konnte, zu sperrig, zu wenig durchschaubar und zu lang fand ich anfangs die Kompositionen. Obwohl ich auch die beiden vorherigen Veröffentlichungen ("The Light", "Beware Of Darkness") besitze, habe ich sie nur selten aufgelegt und mich vielmehr den Unmengen von Neuerscheinungen auf dem Power-/Progressive-Metal gewidmet. Welch' fataler Fehler! Doch jetzt hat es gefunkt, und zwar wie! Zunächst hörte ich den Vorgänger "Beware Of Darkness" ("The Doorway": welch ein Hammer!) rauf und runter, weil ich das hier nun vorliegende Album für längere Zeit ausgeliehen hatte (Metal On, Heiko!) und irgendwie "Sehnsucht" hatte. Doch nun hat mich auch das dritte Album wieder, was mich gleich gepackt hat und mich wohl so schnell nicht mehr loslassen wird. Etwas eingängiger sind sie geworden, die verrückten Fünf um Alleinkomponist und Multiinstrumentalist Neal Morse, und sie erinnern mich ein ums andere Mal an ... die Beatles! Schon der Opener "The God Don't Last" besitzt alle Trademarks: vertrackte Rhythmik, abgefahrenste Ideen und wahre Melodienfundgruben, die sich unbarmherzig im Ohr festsetzen. Bespiele gibt es viele, "The Mouth Of Madness" dürfte von der Rock Hard-CD bekannt sein, das wundervolle "June" hat das Zeug zum Megahit und der abschließende Megatrack "Flow" ist Musikalität und Genialität pur. Für mich ist Spock's Beard inzwischen die neben Rhapsody interessantest neue Band der letzten Zeit, die musikalisch mit (fast) jeder mir bekannten Band konkurrieren kann und jedem, der glaubt, sich ein wenig tiefer mit Musik zu beschäftigen, gefallen muß. Für Fans von den Beatles über Rush bis Dream Theater, Shadow Gallery und IQ ein Muß!

(c)1998, Michael Kohsiek