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Foreseen: Soulless Age

Bereits das Debüt "A Prophet's Dream" der Progressive Metaller Foreseen lief bei mir rauf und runter, bot es doch eine Menge gute Songs mit einer ebensolchen Menge an Wiedererkennungswert. Vier Jahre später liegt nun der Nachfolger vor und der hat es nicht nur längenmässig (über 70 Minuten) und von der Anzahl der Songs (ganze 15) in sich! Wer auf gut durchdachte Tracks mit einem hervorragenden Sänger, einer gesunden Portion Härte und jeder Menge guter Gitarrenleads und doppelten Läufen steht kommt an Foreseen eigentlich nicht vorbei. Leider ist das aber wieder mal eine Band, die nur eine handvoll Eingeweihter kennen und lieben lernen werden und so werden wohl auch Foreseen das Schicksal so vieler guter Band vor ihnen  teilen: verkannte Götter hatten leider viel zu selten das Glück ewig durchzuhalten. Ich darf da nur mal an die Götter Leviathan erinnern, die mit "Scoring The Chapters" eines der berührendsten und besten Progressive Metal-Alben ever veröffentlichten und sich danach furstriert auflösten. So hart das klingt: aber daran seid teilweise auch IHR (die Zines, die Plattenfirmen, die Fans) Schuld - wieso wird solche eine Platte nicht gekauft, wieso spielt solch eine Band nicht auf den Festivals oder zumindest im Vorprogramm eine etablierten Band? Damn this fu... business!!  Bitte sorgt dafür, dass Foreseen nicht ein ähnliches Schicksal wiederfahren - wieso nicht mal 30 Mark für echte Qualität, die auch noch monatelang vorhält, ausgeben, anstatt sich die x-te Helloween-Kopie reinzupfeifen? Aber ich schweife ab....
Mensch! Legt "Soulless Age" auf und hört euch nur mal das begeisternde Anfangsdoppel "Skin" und "Divine Rage" an - so sollte zeitlose Musik klingen, so und nicht anders! Und dem eingängigen, aber dennoch facettenreichen "Pray For The Hunter" kann man sich auch nur schwerstens entziehen. "A Perfect Sleep" hat eine ziemlich düstere Grundtsimmung und würde auch jeder Doomkapelle gut zu Gesicht stehen während "I Walk On" wiederum ein recht straight nach vorne riffender Rocker ist, der ob der Gesangseffekte und der Melodieführung an das aktuelle Fates Warning-Meisterwerk "Disconnected" erinnert. Ich könnte mit dieser Aufzählung nun bis Track 15 weitermachen - doch eigentlich sollte die relevante Zielgruppe schon längst Gewehr bei Fuß stehen, eine Bestellung gen USA (oder schneller: zu den gängigen Mailordern) schicken und sich auf eines der besten Progressive Metal (mit Betonung auf dem letzten Teil des Begriffes!)-Alben der letzten Zeit freuen.
Denn:
Gitarrist Gary Humphrey setzt jede Menge Akzente, ohne aufdringlich zu wirken, Sänger Mychal ist mit seiner hohen, klaren Stimme das Aushängeschild der Band und die Rhythmussection lässt ebenfalls nichts anbrennen und spielt sich gekonnt durch die härteren Tracks, kann aber auch bei den ruhigen und besinnlichen und den vertrackt-progressiven mehr als überzeugen. Mehr fällt mir nun wirklich nicht mehr ein.....
Kontakt: mychal_foreseen@juno.com 

(c)2001, Michael Kohsiek