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Vanilla Fudge : Out Through The In Door

Der Titel der Scheibe deutet es schon an: hier haben wir es mal wieder mit einem Tribute an the mighty Led Zeppelin zu tun. Aber nicht von irgendwem: Vanilla Fudge um den trommelnden Tausendsassa Carmine Appice (war von Rod Stewart bis Ozzy Osbourne schon so ziemlich überall tätig) waren Ende '68 (!) mit den Zeps im Vorprogramm auf Tour. Und 1970 bereits wieder aufgelöst - reichlich bizarre Aktion also, könnte man vermuten (Selbst wenn man weiß, daß Fudge schon damals ihren Lebensunterhalt in nicht unbeträchtlichem Maße mit kräftig umgemodelten Coverstücken, vor allem der Beatles, verdient haben.).

Aber bizarr oder nicht, die Fudge-Interpretationen der zwölf ausgesuchten Zep-Classix machen ordentlich Laune, zumal es der mittlerweile wieder im Original-Line-Up auftretende Vierer nicht versäumt hat, den ollen Kamellen eine eigene Note zu verpassen. Schön heavy poltert einem der gern und oft gecoverte "Immigrant Song" als Opener entgegen, und das flotte "Rock And Roll" hat wie so mancher Song vor allem dank des grandiosen Hammond-Sounds von Frontmann Mark Stein einen kräftigen Purple-Touch abbekommen (Fairerweise sei gesagt, daß sich vor allem Ritchie Blackmore in grauer Vorzeit als nicht geringer Fudge-Verehrer geoutet hat und dieser Sound natürlich originär von diesen abstammt. Aber der Eindruck, den der reviewende Jungspund da gewinnt, ist nun mal "Wow, Purple spielen Zeppelin!"). Auch gesanglich ist alles in Butter: des erwähnten Marks Organ ist wohl nur als very soulful zu bezeichnen und steht vor allem in ruhigen Momenten ("All of My Love" ist das Paradebeispiel) einem Glenn Hughes in nix nach. Und daß sich ein Mann wie Appice auch an John Bonhams legendärem Solo-Spot "Moby Dick" versuchen will, dürfte ebenso verwundern wie die Tatsache, daß er dabei nicht abschmiert.

Ob man diese CD nun braucht oder nicht, ist wohl eine Frage, wie fanatisch man zu beiden Bands steht. Von der Qualität jedenfalls kann man nicht meckern. Die Aufmachung ist zwar eher spärlich, aber dank ellenlanger Liner Notes letztendlich doch ganz gelungen.

(c)2007, Ernst Zeisberger