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Meldrum: Loaded Mental Cannon

Nicht schlecht, was diese schwedische Damenband (mal abgesehen vom eindeutig männlichen Drummer) hier ablässt. Aggrohardrock der neuen Schule mit guten Melodien, die ein wenig versteckt hinter der effektbinladenen (Kult, neue Wortkreation - der Verf.) Produktion liegen, aber doch ganz eindeutig zuatgetreten, wenn man sich erst an den sehr modernen Crunchsound gewöhnt hat. Dies gelang meinem Gitarristen und Freund Benjamin nicht, der sich ratlos mit den Achseln zuckend zu mir wandte und etwas von "seelenlosem Grunge" (das war die Stelle, Sascha, an der ich aufgeört habe zu lesen und das Ding online stellte... Außerdem war ich sauer auf mich, weil ich zunächst den Titel als "Loaded METAL Cannon"  las.... -d. intolerante Kohsiek) sprach. Nun, wäre der sehr merkwürdige Sound nicht, vor allem die Lärmwände über Gitarren und Gesang, sähe die Sache schon ganz anders aus, denn die Songs besitzen durchaus Substanz, was ja bei den ganzen modernen Kommerzkombos nicht gegeben ist. Blues, Hardrock, Heavypsycheund eine Prise Southernrock verbinden sich auf diesem Album zu zwar nicht wirklich origineller, doch aber gut hörbarer Heavymusik. Die Gitarristin soll angeblich vor Urzeiten einmal bei den inzwischen gänzlich in Vergessenheit geratenen Phantom Blue die Axt geschwungen haben, naja, ein wenig hört man ihre Mainstreammetalvergangenheit noch raus. Für Liebhaber von traditionellen Sounds könnte diese CD was sein, wie gesagt, ist alles auf 70s mit modernem Distortionsound getrimmt. Die Songs sind also gut, die Produktion ist fett, aber irgendwie auch ein wenig komisch, handwerklich sind die Sachen ordentlich in Szene gesetzt. Sogar ein paar zwingende Melodien lassen sich feststellen. Für Abwechslung sorgen einige sehr emotionale ruhige Passagen. Ich denke mal, dass tolerante Hardrocker, Stonerfreaks und Alternativos sich mit dieser, meines Erachtens gelungenen, Scheibe anfreunden können, mir gefällt die Ausrichtung.

(c)2001, Sascha Maurer