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Fatal Attraction : Simplicity Rules

Ok, hier kommen wir nun wirklich in die entlegensten Grenzregionen unseres Programms - denn “Sacred Metal” machen diese Schweden auf ihrem Zweitwerk nun wirklich nicht! AOR ist angesagt, und darunter solltet Ihr euch eher einen Sound vorstellen, der sich an den 80er Vertretern dieser Spielart – Foreigner, Survivor, Asia und wie sie nicht alle hießen – orientiert als eventuell mal ins Hard Rock-Genre zu crossovern. Sprich, auch wenn einer der zwölf Songs den schicksalsschweren Namen “Feel The Fire” trägt, klingt hier doch alles verdammt poppig, vom simplen, zurückhaltenden Riffing über die stets präsenten Keyboard-Fanfaren bis hin zum charismatischen Gesang des Anders Fältsjö. Zu poppig für meinen Geschmack, wenn es auch nicht zu überhören ist, daß die Jungs was von ihrem Gewerbe verstehen. Mit den extrem ohrwurmigen “Anything It Takes” sowie “Stay on The Line” (klasse!) sind gar zwei potenzielle Hitsingles (ja ja, ich weiß, in einer anderen Zeit vielleicht) vertreten, die mich über den einen oder anderen eher unspannenden Moment hinweghören lassen, aber mein Fazit bleibt: das alles wurde für ‘ne andere Zielgruppe als unsere geschrieben.

Und als ich das Scheibchen schon fast abgehakt hatte, führt der Fünfer zum Ende hin doch glatt ironischerweise noch seinen Albumtitel ad absurdum: es ist nun mal nicht die Einfachheit, die da rult, wenn man mit dem orchestralen, über siebenminütigen “Third Anthem” beinahe schon auf Saga-Niveau aufspielt! Das leicht vertrackte Wunderwerk ist ein mehr als fantastischer Ausklang eines ansonsten bestenfalls gutklassigen Pop-Rock-Albums. Mehr davon – dann klappt’s auch mit dem Sacred Metaller…  

(c)2003, Ernst Zeisberger