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Warbringer: Warbringer (Demo)

Manchmal muss man Scheiben bzw. Bands auch eine zweite Chance geben. In der Flut, die mich  an Neuveröffentlichungen erreicht, war vor Monaten auch das Demo der Italiener von Warbringer, die, wie der Name unschwer erkennen lässt, in der Epic Metal-Ecke anzusiedeln sind. Doch als ich damals den Rundling einschob, packte mich nichts außer Langeweile. Dann bin ich umgezogen und die CD war irgendwie verschollen. ;)

Doch, wie es der Zufall so will, fiel mir Warbringers Debüt vor einigen Tagen wortwörtlich vor die Füße und bettelte förmlich darum, aufgelegt zu werden. Gesagt getan - und mittlerweile find ich die Band viel besser, um nicht zu sagen, richtig gut. Sicherlich ist der Weg noch weit, um zu Epic-Heroes wie DoomSword oder gar Manilla Road aufzuschließen, doch macht man schon vieles richtig. Im Intro wird aus "Conan" zitiert und Songtitel wie "Bringer of War", "Rowena" oder "The Curse Of The White Wolf" lassen nur den einen Schluss zu: hier wird Metal gelebt und geliebt. Produktionsverfechter werden bei Warbringer selbstverständlich wieder ihre Näslein rümpfen (hört doch weiter eure Hochglanzplatten), den streng genommen klingen Warbringer auch nicht besser als die letzten Manilla Road-Sound-Katastrophen. Aber so klingt es halt, wenn man selber ins Studio geht, seine Instrumente einstöpselt und ohne Computerprogramm aufnimmt.

Songs können Warbringer aber schon schreiben. nachzuhören beispielsweise beim von schönen Akustikpassagen unterbrochenen Epic-Brecher "Rowena" oder dem variablen "Whispers", das gegen Ende die Geschwindigkeitsschraube richtig anzieht.

Fans von Cirith Ungol, den bereits mehrfach erwähnten Manilla Road, ganz alten Manowar, der Atmosphäre des ersten Sacred Steel-Albums oder diversen anderen Undergroundobskuritäten dürften jedoch mit der mir nur als CDR mit farbkopiertem Cover vorliegenden Scheibe ihre helle Freude haben!

Kontakt: www.bringersofwar.com

(c) 2006, Michael Kohsiek