Die Australier SEDITION, seit Ende der 90er existent, waren
mir bisher völlig unbekannt. Und somit auch deren Debüt „Arcane Secrets“ aus dem
Jahre 2001.
Nun liegt mir seit einigen Wochen der Nachfolger „World Of Illusion“ vor und
macht Appetit auf mehr.
Zwar ist der Einstieg ins Album kein leichter, die Fanfaren- Keys des Openers
„Do You Believe“ lassen erst schlimmsten europäisch orientierten Melodic „Power“
Metal erwarten, aber dieser Eindruck weicht schnell einem doch recht zufriedenen
Grinsen.
Zugegeben, der europäische Einfluss ist durchaus vorhanden vermischt sich aber
im weiteren Verlauf mit Anklängen des melodischen amerikanischen Metals und dem
originären typischen Sound australischer Combos. Und dass letzteres nichts Übles
ist haben Bands wie LORD, DUNGEON oder VANISHING POINT bereits bewiesen. Einige
Ex- Mucker von LORD und DUNGEON gehörten übrigens zeitweise zur Besetzung von
SEDITION.
Zwar betritt „World Of Illusion“ zu keiner Sekunde auch nur ein Fitzelchen
Neuland, dennoch macht diese Mischung aus Altbekanntem Laune, werden die
einzelnen Songs doch mit ordentlichem Drive und einer Menge Spielfreude
angereichert.
Das liegt auch nicht zuletzt an dem guten Gesang von Richard Ofsoski, der was
die Stimmlage betrifft weder nach oben noch nach unten peinliche Aussetzer zu
verzeichnen hat. Im Gegenteil, Ofsoski ist jederzeit Herr der Lage und unterlegt
die instrumental abwechslungsreichen Kompositionen nicht selten mit packenden
Gesangslinien und positiv eingängigen Refrains.
Und so wissen Songs wie eben „Do You Believe“, der mit guten Riffs ausgestattete
Titeltrack oder das akustisch eingeleitete „Blessed Are The Blind“ trotz aller
zeitweilig vorhandenen Beliebigkeit zu punkten.
Der Grenze zur Peinlichkeit zu überschreiten ist bei dem gewählten Sujet ein
leichtes und man kann es schon als Verdienst bezeichnen dass SEDITION diese
Grenze zum größten Teil routiniert aber auch mit Chuzpe umschiffen.
Zumal auch das Gitarrengespann mit der ein oder anderen bemerkenswerten Idee und
feinen melodischen Soli aufhorchen lassen kann.
Einzig bei „My Last Breath“ sind die Happy Metal- Gäule ein klein wenig mit den
Australiern durchgegangen.
Fällt allerdings nicht besonders negativ ins Gewicht, dafür ist „World Of
Illusion“ in seiner Gesamtheit doch stark genug und sollte mit seiner Mischung
aus BALANCE OF POWER, ABRAXAS und oben erwähnten australischen Bands durchaus
zahlreiche Interessenten finden können.
Diese können sich auch gerne bei Helle Müller melden, dort gibt es „World Of
Illusion“ für schlanke 13 €.
Kontakt :
http://www.myspace.com/sedition2006
http://www.sedition.com.au/main.htm
(c) 2009, Michael Weber