Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Eigenpressungen > Forgotten Legacy: The Oracle

Forgotten Legacy: The Oracle

Sie haben sich vor etwa einem Jahr zusammengefunden und schon die erste selbstproduzierte 5-Song-CD veröffentlicht. Oft geht das schief. Nicht aber bei Forgotten Legacy aus Kingston im US-Bundesstaat Pennsylvania. Bereits ein kurzer Blick auf die Band-Homepage zeigt, Forgotten Legacy sind keine Anfänger. Bassist Chuck Donahue und Gitarrist Mike Johnson stehen mit den US-Metallern „Beyond Fallen“ in Verbindung. Die schlechteste Referenz ist das sicherlich nicht. Musikalisch sind „Forgotten Legacy“ jedoch wesentlich härter.

Geboten wird auf „The Oracle“ exakt das, was Sacred Metaller mit der Zunge schnalzen lässt: US-Power Metal mit leichten progressiven Elementen samt unverkennbarer Ungestümheit. Die jeweiligen Arrangements kommen allesamt sehr abwechslungsreich aber trotz allem kompakt daher. Mehrere Durchläufe sind also Pflicht, bevor sich die Dinge vollends erschließen. Sänger Joel Wood ist Dreh- und Angelpunkt. Er screamt, bewegt sich aber ebenso druckvoll in anderen Tonlagen. Seine stimmliche Variabilität ist sehr ansprechend und wie für US-Metall geschaffen. Seine Mitstreiter stehen ihm in nichts nach. Hervorzuheben ist insbesondere das wirklich beeindruckende Gitarrenspiel.

Bereits mit dem ersten Song „2012“ zeigen uns Forgotten Legacy, wo der Hammer hängt. Anfänglich glaubt man noch, den einen oder anderen Bezug zu den alten Queensryche raushören zu können. Doch dieser Eindruck schwindet schnell, sobald das Quintett das Gaspedal weiter durchdrückt und fast schon losthrasht. Für die restlichen vier Songs liegt die Meßlatte nun verdammt hoch. Über die kommt „Rage“ problemlos drüber weg, obwohl es hier noch eine Spur wilder und verspielter zur Sache geht. Mit „Cimmerian“ wird sogar eine weitere Schippe draufgelegt. Hier übertreibt es die Band fast ein wenig. „The Darkness“ lässt einen danach fast schon entspannen. Als Ausklang wird uns die Ballade „Forgotten Legacy“ präsentiert. Bereits dieser Song rechtfertigt den Kauf der Mini-CD.

Ein solches Debüt kann einen Band nur dann einspielen, wenn die Chemie stimmt. Und die stimmt definitiv. Ebenso kann „The Oracle“ für eine Eigenproduktion mit gutem Sound aufwarten. Forgotten Legacy haben einen grandiosen Einstand gefeiert. Gerade Fans von Helstar sollten sich das Teil in den Player legen. Einziger Wunsch: Forgotten Legacy sollten auf ihrem nächsten Werk zumindest einen weiteren, etwas ruhigeren Song zur Auflockerung platzieren. Denn auch dafür haben sie ein Händchen.

MySpace-Link: http://www.myspace.com/forgottenlgcy

 

 (c)2010, Heiko