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The Gates Of Slumber: Conqueror

Ich hoffe, dass die meisten der Leser dieser Seiten hier das 2006er-Zweitwerk von The Gates Of Slumber, "Suffer No Guilt", im Schrank stehen haben. Hab ich recht? Gut - dann zieht es mal eben raus und nehmt es in die Hand.

Okay? Erinnert ihr euch an die Songs?

So, und jetzt stellt ihr es schön wieder zurück, denn nach dem Genuss des dritten Albums des Doom-Trios aus der Stadt der Im-Kreis-Fahrer (Indianapolis) werdet ihr es lange Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen - wenn "Conqueror" schon "Suffer No Guilt" nicht vernichtet, so schafft es der Drittling, den Vorgänger vergessen zu machen.

"Conqueror" ist gemeinsam mit dem aktuellen Pharaoh-Album das beste traditionelle Album der letzten Monate, vielleicht sogar Jahre. Es ist kaum zu fassen und eigentlich auch nur schwer zu beschrieben, WIE gut dieses Teil ist. Angefangen beim stimmungsvoll-blutigen Conan-Artwork über den Sound (wie genial kann ein Gitarrensound eigentlich sein?) und die extrem verbesserten Vocals von Karl sowie die wirklich tollen Gitarrensoli und die wirkungsvollen Texte bis hin zu den enorm abwechslungsreichen Songs liefert dieser Rundling ALLES, was eine Metalscheibe bieten sollte: Es gibt den kurzen, mit einem Jahrhundertriff ausgestatteten Song ("The Machine"), den eingängigen, direkt ins Mark treffenden Track ("Trapped In The Web", "Children Of Satan"), es gibt die emotional mitreißenden, langen Doomwalzen ("Conqueror", "TO KILL AND BE KING" - das ist ein Song für die Ewigkeit) und es gibt das alles vernichtende, überlange Epos ("Dark Valley Suite"), bei deren ruhigem Zwischenteil Karls Vocals locker die emotionale Kraft des letzten Warning-Werkes erreichen und ich fast daniederliege vor Ergriffenheit.

Ihr müsst keine Angst haben - hier handelt es sich mitnichten um ein Album für eine kleine Nische von kauzigen Doom-Fans - "Conqueror" hat wirklich das Potential, vielen Leuten zu gefallen. Wenn nur jeder zehnte Manowar-Fan mal reinhört und jeder zwanzigste das Album kauft haben es The Gates Of Slumber geschafft.

Ihr seht, ich bin etwas sprachlos, denn ein Album dieser Klasse und Brillanz hätte ich der Combo nicht zugetraut. Sicher, toll waren sie schon immer - aber nun haben sie sich unsterblich gemacht.

Ende Juli/Anfang August kommt dieses Meisterwerk auch auf Vinyl (auf Iron Kodex) raus. Augen auf, das Ding wird schnell ausverkauft sein!

(c) 2008, Michael Kohsiek