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Technocracy : Technocracy

Was zum Geier ist das für irrsinnige Science Fiction Musik? Der ehemalige Gitarrist von Vio-lence, Phil Demmel, scheint ja wahrlich schräge Drogen zu nehmen. Ich habe nichts gegen eine Keule modernen Metals ab und an, zum Beispiel fand ich Prototype und Teabag sehr geil, auch Into Eternity mochte ich verdammt gerne, wobei diese Bands noch die Brücke zum originalen Stahl stehen ließen. Das haben Technocracy nicht getan. Das Riffing besteht fast nur noch aus diesen stumpf – aggressiven Stakkato – und Grooveriffs, mit all den Flagelletfiepsern, die einem zuweilen echt die Schuhe ausziehen. Der Sänger hat eine geile Stimme und zeigt es auch, seine Gesangslinien sind in den meisten Fällen wirklich gut, zumindest weiß er sich in Szene zu setzen. Keyboards haben ihren festen Platz im Soundgeflecht dieser Band, Sequencer ebenfalls, mit denen die ohnehin getriggerten Drums noch technokratischer Klingen. Ganz dem Bandnamen entsprechend. Melodien finden sich also allerhöchstens bei den Vocals. Zuweilen kann man auch wirklich erhabene Riffs vernehmen, doch das ist selten. Allenthalben überfällt einen sogar eine Art episches Grungefeeling, verdammt, wieso machen sie das? Ich mag manchmal wirklich solch modernen Sci Fi Metal, ich kann sogar Technocracy ganz gut hören, irgendwie, aber mich wirklich berühren, nein, davon ist diese Band einfach zu monoton in der Gesamtausrichtung. Ich finde noch immer, dass die meisten Gitarristen diese modernen Stakkatogrooves ohne Melodie verwenden, weil ihnen nichts Besseres einfällt. Technisch sind diese fünf Herren echt okay, der Sound ist wuchtig, spacig, naja, etwas zu effektüberladen manchmal, aber insgesamt gut. Die Songs, ich bin nicht sicher, ich will sie hassen, kann es nicht, ich will sie lieben, kann es aber ebenso wenig. Nein, gekauft hätte ich mir dieses Album nie und nimmer, hingegen eine modernere Band wie Malombra schon. Das soll doch was heißen, oder?

(c)2003, Sascha Maurer