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Solstice : Halcyon

Diese Truppe habe ich in jüngster Zeit, sprich seit dem Release des göttliche "New Dark Age"-Albums, ganz besonders ins Herz geschlossen, und seit dem grandiosen Gig auf dem Wacken 2000 vergeht ohnehin kaum ein Tag, an dem die Band nicht bei mir im Player landet. Also ist mangels eines neuen Albums ein Review einer re-releasten EP wohl das Mindeste, was her mußte. Wohlan!
"Halcyon", ursprünglich 1995 aufgenommen, ist wohl laut Rich Walkers Liner-Notes niemals so richtig flächendeckend veröffentlicht worden, auch wenn ich vor kurzem noch 'ne Version als Picture Disc in einer Hellion-Liste gesehen habe. Was soll's nun gibt's das gute Stück ja auch für die CD-Schleudern der Nation als Digipack zu erwerben, der auch recht ordentlich aufgemacht ist - auch wenn ich das auf der Solstice-Homepage abgebildete Original-Cover dem schlichten Im-tiefen-Wald-sind-wir-Pic im stilvollen Overkill-Grün einwandfrei vorgezogen hätte.
Soundtechnisch gibt man sich ein gutes Stück rauher als auf dem oben erwähnten Meilenstein, und der damalige Sänger Simon Matravers hat auch nicht wirklich die herausragende Eigenheit des heutigen Frontmannes - ansonsten ist auch diese EP ein Fest für alte und neue Fans. Solstice klingen manchmal folkig-besinnlich (wie etwa auf dem instrumentalen Titeltrack, einem alten Folk-Standard), meistens so episch, als hätten Solitude Aeturnus ein gemeinsames Side-Project mit den Manowar der "Into Glory Ride"-Ära gestartet ("To Ride With Tyr", "Winter Moon Rapture"), aber zu jeder Zeit absolut MÄCHTIG. Dazu gibt's höchst passend ein von Bal-Sagoth-Sänger Byron Roberts gesprochenes, düsteres Intro, Rich Walkers gewohnt mystische Lyrics sowie ein Cover des Manowar-Klassikers "Gloves Of Metal", das für mich wie geschaffen für den Epic-Doom der Briten ist, auch wenn Eric Adams' Gesang unerreicht bleibt. Sprich, die EP ist für neuere Fans wie mich perfekt zur Überbrückung der Wartezeit auf ein neues Album. Und Doomer sind manchmal verdammt langsam...

(c)2000, Ernst Zeisberger