Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Black / Death Metal > Place Of Skulls : Same / Live

Place Of Skulls : Same / Live

Was war das für eine Freude, als ich in meiner Post diese beiden CDs der neuen Band des ehemaligen Pentagramm - Gitarrenhelden Victor Griffin vorfand.. Doommaniacs werden nun verzückt - gierig mit den Augen rollen und haben auch allen Grund dafür. Victor Griffin knüpft mit seinen leicht treibenden, melodietechnisch leicht zurückhaltenden, dafür tonnenschwer groovenden Heavysongs dort an, wo seine Partnerschaft mit Bobby Liebling einst endete! Hier gibt es keine trendigen Pseudopunkakkorde, keine poptauglichen Refrains, hier wird nicht mit einem Glamourimage kokettiert. Das ist Underground, das ist bodenständiger Doom / Hardrock, der die Hölle aus den Zuhörern brät (gut anhand des Livemitschnittes eines 2000er Konzerts nachzuvollziehen). Beim ersten Zusammentreffen mit dem neuen Material geben sich die Melodien wie oben erwähnt noch etwas zaghaft, entfalten sich mit jedem weiteren Durchlauf jedoch immer mehr und blockieren schließlich den Denkapparat eines jeden Heavyfreaks, der über den Epic / Power - Tellerrand hinauszuschauen fähig ist. Wer auf lupenreinen Doomrock steht, kann ohnehin nicht verkehrtmachen. Victor Griffins Gitarre spuckt einen nackten Akkord nach dem nächsten aus, der gute Mann reißt seine linke Hand (die Greifhand) gerne einmal auf dem Griffbrett einmal rauf und wieder runter, entfesselt intensiv-hypnotische Soli, die die Saiten zum Qualmen bringen und verleiht dem Material mit seiner spröden, kauzigen Stimme noch den obskuren Touch, ohne den es durchaus tauglich wäre, die Charts aufzurollen. Man stelle sich ein Popmuttersöhnchen mit Koteletten und cooler Sonnenbrille vor, das mit sanfter Stimme aus ultimative Heavybrechern lahme Kommerzstonerkrücken macht. Das hat Victor Griffin, welcher sich eine hervorragende, sehr locker groovende und doch eng zusammenspielende Rhythmustruppe engagiert hat, bestimmt nicht nötig. Er schielt nicht nach Geld und schnellem Erfolg, nach Koks und Nutten, wie es im Volksmund immer so schön heißt. Victor Griffin rockt!

(c)2001, Sascha Maurer