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The Gates of Slumber : The Awakening

The Gates of Slumber nennt sich das nächste Doomgeschoss aus dem amerikanischen Untergrund. Eine der wohl entspanntesten und schwerfälligsten Kapellen dieser Tage, wobei sie zwar nicht solche Mammutsongs wie Reverend Bizarre schreiben, dafür aber mehr von dieser hypnotisch schweren Monotonie in ihre Songs eingebaut haben, ohne dabei die nachvollziehbaren und packenden Lavariffs zu vernachlässigen. The Gates of Slumber kriechen und schmieren einer urzeitlichen Schnecke gleich aus den Boxen, hinweg über den schon fast paralysierten Hörer. Tief brummend walzt die Gitarre ihre Akkordfolgen in die dunkelschwarze Ewigkeit oder entfacht brodelnde Leads, die durch WahWah und Fuzzbox noch extra verzerrt und urdoomig die Sinne kitzeln. Der Drummer schleppt sich nicht nur eintönig über die Runden, sondern errichtet sehr interessante Rhythmusfiguren, sorgt durch geschickt platzierte Tempiwechsel und Breaks für Abwechslung, während Gitarre und Bass ihm wohlwollend knurrend und brummend folgen. The Gates of Slumber wissen zu rocken, das ist sehr wichtig. Sie wissen Melodien zu schreiben, die aus dem zähflüssigen Klangmorast wie wundervolle Blüten herausragen. Meistens fließen diese Melodien aus den Gitarrenläufen, besonders aus den Leads, die hier nicht selten vorkommen und immer diesen schön warmen, singenden und jaulenden Klang einer amerikanischen Ambulanzsirene besitzen. Und auf einmal wirken The Gates of Slumber gar nicht mehr so entspannt, sondern vollkommen entfesselt, wild, wie eine gigantische Flutwelle, die alles unter sich begräbt. Der Gesang ist melodisch, aber dreckig und erdig, hat einen 70er Hardrock Einschlag, der gekonnt mit rotzigem Streetrockflair vermengt wird. Wie ein Ozzy nach einer Hals OP? Yeah, feist! Wie auch immer, The Gates of Slumber zermalmen alles mit ihrer doomigen Wucht und schreiben doch fantastische Powersongs, die eingängig und sperrig zugleich sind. Meine Empfehlung für alle Doomer und von der Monotonie ihres Genres genervten Stonerchicks.
 

(c)2004, Sascha Maurer