Fall Of The Idols: The Seance
Mit dieser Band hätte ich ja als allerletztes gerechnet! Das Debüt
"The Womb Of The Earth" war zwar ein gutes Doom-Album, dass der Zweitling
aber so viel stärker sein würde hätte ich im Traum nicht gedacht!
Zunächst einmal fällt das genryuntypische Cover auf, welches mehr an
Tetris als an traditionellen Doom erinnert. Mir gefällt es - und auffallen
tut es auf jeden Fall im Plattenladen. Dann der erste Track "Nosophoros" -
und man fühlt sich sofort heimisch und angenehm von der Band umklammert.
Die Gitarrenriffs und -melodien herrschen (sollten sie auch,
schließlich hat man drei Gitarristen an Bord!), der Gesang ist zwar etwas
unspektakulär, aber mitnichten schwach oder nervig (gegrunzt wird natürlich
nicht), sondern er passt perfekt zum erhabenen Doom des Sextetts.
"At The Birth Of Human Shadows" erinnert aufgrund des stampfenden
Rhythmus gar dezent an DoomSword, während das brillant betitelte "My
Home The Gallows" eine auch textlich todtraurige Doom-Hymne geworden ist,
die wie gemacht für einen zukünftigen Doom-Klassiker ist. Hier ist die
Gitarrenarbeit ungemein intensiv und die sakrale, feierliche Atmosphäre
lässt Erinnerung an das letzte Warning-Meisterwerk aufkommen. Wirklich
großartig und auch nach zig Durchläufen nicht ermüdend!
"An Age Comes To Its End" ist schließlich der majestätische Abschluss
einer großartigen Scheibe, die die Band im Doom-Sektor etablieren sollte
und die gemeinsam mit der Ohne-Worte-Platte von The Gates Of Slumber sowie
dem Ereb Altor-Debüt zu den besten Doom-Alben der letzten Monate gehört.
Oder, um es mal mit einem weiteren neuen Songtitel zu sagen: Mit "The
Seance" haben sie Fall Of The Idols ihre eigene "Cathedral Of Doom"
erschaffen - ich hoffe, dass viele die Eingangstür nicht übersehen. Doom Or
Be Doomed!!
(c) 2008, Michael Kohsiek