von Siebi » 30. Mai 2011, 21:58
Nach einigen Wochen konnte ich mich endlich mal intensiver mit der Scheibe beschĂ€ftigen. Da ich die VorgĂ€nger bisher gar nicht kenne, bin ich vollkommen unvorbelastet ran. Die Schublade "EuropĂ€isch klingender Metal" ist es. Power Metal mit Keyboards, die aber mehr den Sound anreichern, denn stören, bieten die vier Schweden auf ihrem fĂŒnften Album. Die Drums klingen (vor allem bei Double Bass) stark steril und sauber auf den Punkt zentriert, der Klang ist höhenlastig, passt aber zur Musik, stört also auch nicht in dem MaĂe wie befĂŒrchtet. Stört eigentlich irgendwas? Nein, "Aftermath" klingt weder brav noch ĂŒbertrieben hart, hat alles Hand und FuĂ. SĂ€nger und Bassist Magnus Winterwild punktet mit melodisch markantem Organ, die Songs weisen die nötigen Hooks auf, um im Ohr hĂ€ngen zu bleiben. "Dogs Of War", "Tears Of The Sun", "Agony", das TitelstĂŒck, "Signs Of A Lie" und der Bonustrack "Bad Blood" sind meine Anspieltipps.
Wer seinen Metal melodisch aber mit Punch mag, bei raumgreifenden KeyboardeinsĂ€tzen ohne Bombast oder triefenden Schmalz nicht angewidert ins Kettenhemdchen macht, der sollte mal reinhören. Im Gegensatz zu Gamma Ray, Kamelot und Konsorten klingt der Sound angenehm hart, hier liegt das Hauptaugenmerk auf Song, Gesang und Gitarre. Ja, die Scheibe gefĂ€llt mir, nicht zuletzt wegen dem starken Gesang und den Melodien. Nichts weltbewegendes Neues, einfach fein gespielter Melodic Metal ohne TrĂ€nendrĂŒsenkleister oder Schmalzlockenbombasteria. Wie die immer noch aktuelle Pretty Maids wird das Teil noch öfters rotieren.
Morgen wird der neue Thunderbolt nÀher inspiziert und Anvils neue sollte auch bald den Weg ins Reich der Scheiben finden.