von Acrylator » 11. Dezember 2009, 01:23
Ich denke auch, dass man ab einer bestimmten Menge an gekauften Tonrägern pro Monat die Musik gar nicht mehr richtig wertschätzen, zumindest aber nicht ausgiebig anhören kann.
Auch wenn ich zeitweise (in letzter Zeit erstaunlicherweise auch öfters mal wieder) durchaus mal 10 Neuzugänge innerhalb einer Woche haben kann, schaffe ich es immer noch, mir jedes neue Album innerhalb einer Woche mindestens zweimal anzuhören, und wenn es mich richtig begeistert auch täglich (für eine Weile). Soweit ich mich erinnere, ist es noch nie vorgekommen, dass Tonträger länger als vielleicht maximal 3 - 4 Tage nach dem Kauf hier ungehört rumlagen oder sich gar stapelten. Außerdem folgt auf solche Phasen auch immer mal wieder eine Woche, oder auch mehr als ein Monat ohne Neuzugänge, dann kann man die Sachen noch etwas intensiver hören und sich zwischendurch auch mal wieder ältere Lieblingsscheiben geben.
Der große Sammler war ich ja eh noch nie (außer bei MAIDEN und MANILLA ROAD, aber selbst da sind Alben maximal in zwei bis drei verschiedenen Versionen vorhanden), hab zwar bei nun bald 1400 Tonträgern auch etwa 100 Alben doppelt oder dreifach, aber das ist prozentual ja noch vertretbar (meist wüsste ich auch gar nicht, von welcher Version ich mich dann trennen sollte - eigentlich tendiere ich dann zur CD, aber für die bekommt man, bis auf wenige Ausnahmen, ja meist viel weniger Geld, also behalte ich die dann lieber und freue mich, dass ich die Alben auch woanders hören, und mein Vinyl schonen kann).
Auch mir ist in erster Linie der musikalische Inhalt wichtig. Allerdings kann auch ein schönes Covermotiv oder allgemein eine tolle, hochwertige Aufmachung für mich (zusätzlicher) Anreiz sein, ein Album zu kaufen, dass ich ansonsten vielleicht gut, aber nicht gut genug für einen Kauf gefunden hätte (versuche sowas aber trotzdem zu vermeiden).
Ich möchte einfach eine für mein Empfinden tolle Sammlung haben und keine möglichst große. Alben, die mir nichts mehr geben (oder von vornherein Fehlkäufe waren) werden sofort wieder verkauft (auch von Bands die ich sonst mag), was ich bisher auch erst zweimal im Nachhinein bereut habe - und ich habe in den letzten Jahren immerhin sicher schon ca. 150 bis 200 CDs und vielleicht knapp 100 Vinylscheiben verkauft (trotzdem ist meine Sammlung seitdem gewachsen).
Früher habe ich von Bands, die ich gut fand, auch grundsätzlich alle Scheiben gekauft, aber inzwischen oft nur noch die besten Alben behalten (außer mir gefällt wirklich alles von einer Band).
Es fühlt sich für mich einfach besser an, wenn ich von z.B. ICED EARTH, METALLICA, MANOWAR etc. nur die alten Scheiben habe - ich will mich schließlich mit meiner Sammlung identifizieren können und nicht Haufenweise Durchschnitt oder Schrott drin haben (oder auch Sachen die mir stilistisch einfach nicht zusagen), das wäre für mich eine Abwertung der Sammlung. So kann ich wenigstens sagen, dass ich auch wirklich 100%ig zu meiner Sammlung stehen kann (bis auf wenige Ausnahmen, die inzwischen aber wohl höchstens noch 1% ausmachen).
So langsam merke ich auch, dass ich an Metal (vor allem an traditionellem Metal) eigentlich das meiste wirklich wichtige habe. Es kommen zwar auch in dem Bereich immer wieder mal gute Alben raus, aber fehlen tun sie mir meist nicht, wenn ich sie nicht kaufe (die meisten können für mich eh nicht mit den Highlights von MAIDEN, MANOWAR, CIRITH UNGOL, MANILLA ROAD, HELSTAR, LIEGE LORD, FORBIDDEN, FATES WARNIG etc. mithalten - die ich mir dann stattdessen deutlich lieber anhöre). Dafür habe ich halt in den letzen 3 Jahren immer mehr das weite Feld der experimentellen Rockmusik der 70er Jahre auf der einen, und neuere Strömungen wie Post Rock/Post-Hardcore u.ä. auf der anderen Seite für mich entdeckt.
Ich tendiere halt doch eher dazu, immer wieder im Neuen den Kick zu suchen und nicht in bekannten Mustern - wobei ich aber natürlich immer auch meine alten Lieblinge lieben werde - nur brauche ich an neuer Musik eben nicht unbedingt ständig etwas ähnliches, da das dann ab einer gewissen Menge meist eh nicht mehr die selbe Euphorie in mir auslösen kann, wie z.B. die Momente als ich zum ersten Mal etwas von MAIDEN, DREAM THEATER, HELSTAR etc. gehört habe. Damals habe ich halt neue musikalische Welten für mich entdeckt, und das tue ich immer noch gerne...