Solitude Aeturnus - Alone

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Moderator: Loomis

Beitragvon Holy Mighty Stormwitch » 1. Dezember 2006, 19:38

Wie versprochen, hier meine ganz persönliche Meinung zur neuen Solitude Aeturnus. Weil ja die Meinung zu Alone hier im Forum sehr auseinandergehen, dachte ich mir dass ein neuer Thread schon angebracht wäre:

SCENT OF DEATH

Sehr starker Opener, schönes, für den Anfang erstaunlich langes und episches Stück mit ´nem orientalen Touch. Den sollte vor allem mal der Truemetalwarrior antesten, der meint die Songs der Band wären zu schnell? ist aber wirklich das typische Doom-Schlepptempo, welches einen schnell in seinen Bann zieht.

SIGHTLESS

Hier gehen die Jungs etwas zügiger zu Werke. Gefiel mir anfangs nicht so gut, weil ich den ?leidenden? Gesang von Robert Lowe vermisst habe. Ist mittlerweile aber gewachsen. Der Schlagzeugrhythmus ist schön straight und gleichmäßig, der orientale Touch des ersten Stücks wurde ins 2. übertragen und kommt echt gut.

BLESSED BE THE DEAD

Klingt ein wenig wie Paradise Lost, als diese noch ´ne geile Band waren? in ihrer Draconian Times-Phase. Der Refrain hat ein bisschen was von Forever Failure? ist eine etwas doomigere Version davon.

WAITING FOR THE LIGHT

Hier ein absoluter Fave von mir: Fand ich nach den ersten Hördurchhängen schon nicht übel, und dann hat mich der Gesang regelrecht erschlagen? SO will ich Robert Lowe hören, leidend, gequält, übelst fertig, total am Ende? jawohl, hier hat er mich nun endgültig gepackt! Der Song lebt hauptsächlich von der Dramatik im Gesang, und genauso kenne und liebe ich diese Band.

UPON WITHIN

Fand ich anfangs sogar ein wenig nervig, wegen dem ?abgehackten? Rhythmus in den Strophen und dem nicht ganz so flüssigem Gesang? hab´ mich inzwischen mehr reingehört und komme nun besser damit klar. Der Refrain lädt so richtig schön zum Entspannen ein, einfach mal aufs Bett legen, Rollos runter, Licht aus und Augen zu.

BURNING

Die Strophen find´ ich recht cool, der Refrain ist in meinen Augen doch zu tief gesungen und nimmt dem Stück irgendwie das Salz aus der Suppe *find*. Gut okay, der tiefe Gesang verleiht dem Song eine etwas düstere Atmosphäre, aber ich will diesen Ausnahmesänger halt anders hören. Dafür gibt?s dann wieder eine Bridge, wo der Mann wieder etwas mehr von seinem Können zeigen kann. Schade, bis auf den Refrain auch ein wirklich prima Song.

IS THERE

Und hier kommt mein Liebling! Der einzige Song, der mich gleich beim ersten Durchgang zu 100% überzeugt und richtig umgehauen hat. Typisch Solitude Aeturnus, ist noch ´nen ganzen Zacken dramatischer als Waiting For The Light. ?Where is The Truuuuth? Where is The Liiight?... Desires to be, desires to liiiiive.? Ich frag´ mich, wie so manche Fans hier von diesem Song kalt gelassen werden, das ist doch gar nicht möglich! Ganz großes Gefühlskino, hätte ebenso auf einer der alten Scheiben drauf sein können. Daumen ganz klar nach oben!

TOMORROW´S DEAD

Und gleich ein weiterer fesselnder Doom-Smasher hinterher? auch Tomorrow´s Dead gehört sicherlich zu den besten Stücken auf dieser Scheibe. Nun ja, jeder hat seine eigene Interpretation von Musik, und bei den Worten im Refrain stell´ ich mir gerne vor, wie ein Mann eine Frau um irgendwas richtig anfleht und am Ende sogar vor ihr in die Knie fällt und bettelt und fleht? und sie lässt ihn zappeln, immer und immer wieder? und das macht die Spannung hier aus. Und das Ende lass´ ich mir gerne offen.

ESSENCE OF BLACK

Unheimlich düster und schwerfällig, aber trotzdem auf seine Art eingängig und sicher kein komplexes Stück im Stil von Reverend Bizarre. Sicher nicht so toll zu hören, wenn man eh schon schlecht gelaunt ist, hihi? hat aber irgendwie was. Als Schlusspunkt vielleicht nicht so geeignet, von daher bin ich ganz froh, dass es noch den Bonustrack gibt.

EMBRACE (Bonus Track)

Kommen wir zur Diskussion, ob wir nun wirklich Bonus Tracks brauchen oder nicht. Für mich ist Embrace auf jeden Fall weitaus mehr als ein Bonus Track, das steht fest. Besonders herausragend empfinde ich das Zittern in der Stimme beim Refrain, da krieg´ ich richtig Gänsehaut. Wahrscheinlich sogar der beste Bonustrack, den ich je gehört habe? und der passende Schlusspunkt für ein absolut geniales Doom-Album!


FAZIT:

Ich kann nur allen, die bisher von diesem Album enttäuscht sind raten, nicht so schnell aufzugeben. Keine Angst, Solitude Aeturnus machen garantiert keinen auf komplexen Prog Metal. Aber dieses gute Stück Musik ist eben nach 1-2 Durchgängen nicht gleich zu erschließen und braucht schon seine Zeit. Und es lohnt sich wirklich, da was reinzuinvestieren, denn das ist Doom vom Feinsten? anspruchsvoll und trotzdem eingängig. Und es gibt bei jedem Durchgang immer wieder ´ne neue kleine Feinheit zu entdecken
;) .
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Beitragvon Ulle » 2. Dezember 2006, 04:27

Ich kann nur allen, die bisher von diesem Album enttäuscht sind raten, nicht so schnell aufzugeben. Keine Angst, Solitude Aeturnus machen garantiert keinen auf komplexen Prog Metal. Aber dieses gute Stück Musik ist eben nach 1-2 Durchgängen nicht gleich zu erschließen und braucht schon seine Zeit. Und es lohnt sich wirklich, da was reinzuinvestieren, denn das ist Doom vom Feinsten? anspruchsvoll und trotzdem eingängig. Und es gibt bei jedem Durchgang immer wieder ´ne neue kleine Feinheit zu entdecken

Aber ja Sturmhexlein, da sind wir eindeutig einer Meinung :)
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Beitragvon Goatstorm » 2. Dezember 2006, 13:58

Ich muss mich der Stormwitch und dem Ulle anschließen. Die Platte ist wirklich stark.
"Is there" und das mit einem sagenhaften Refrain versehene "Tomorrow's dead" haben Dich beim ersten Hören schon am Haken und der Rest wächst beständig bei jedem neuen Durchlauf. Achtet vor allem mal besonders auf den Gesang, die unterschiedlichen Phrasierungen und Vibratos. Was Herr Lowe da abliefert ist für mich - noch vor Tim Aymar - die Gesangsleistung des Jahres.
Auch wenn "Alone" nicht an die Frühwerke rankommen mag, ist sie gegenüber der "Adagio" ein riesiger Schritt zurück in die richtige Richtung.
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Beitragvon Holy Mighty Stormwitch » 2. Dezember 2006, 17:14

Ich muss gestehen, ich hab´ noch gar nicht alles von ihnen... abgesehen von "Alone" hab´ ich noch "Into The Depths Of Sorrow", "Beyond The Crimson Horizon" und "Downfall". An das Debüt kommt "Alone" natürlich nie und nimmer nicht ran... wobei die erste Solitude für mich das geilste Doom-Album aller Zeiten ist und auch von keiner anderen Band mehr übertroffen werden kann. Auch "Beyond..." finde ich noch etwas stärker, aber besser als die "Downfall" ist sie allemal.
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