über die hohe Kunst des Sammelns

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Iron Angel » 11. Dezember 2009, 18:00

Siebi hat geschrieben:Der interviewt W.A.S.P. in L.A.! :lol:


:lol:
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Acrylator » 11. Dezember 2009, 18:58

J.uwe hat geschrieben:Ich darf mal aus dem "Collectors Ring" zitieren:

"Übrigens befinden sich in meiner Sammlung garantiert keine Allerweltsplatten, sondern nur auserwählte Scheiben. Nichts von wegen Kiss oder AC/DC, allgemein keine Supergroups!"

DAS ist der Typus Sammler, den Ich nicht verstehen kann.

Hehe, ich habe zwar trotz über 1000 Tonträgern auch nichts von KISS und AC/DC (von letzteren hatte ich bis vor vielleicht 15 Jahren aber mal 5 Scheiben für einige Jahre), aber bei mir ist das nicht aus Prinzip, sondern einfach, weil es mich nie nach deren Musik gelüstet.
Von AC/DC mag ich zwar durchaus das eine oder andere Stück, aber da ich sie einige Jahre recht ausgiebig gehört habe und man mit deren Musik sowieso ständig konfrontiert wird, fehlt mir nichts, wenn ich keine Scheibe von ihnen besitze (zumal ich auch manchmal das Gefühl habe, dass es von denen eh nur vielleicht 3 verschiedene Stücke gibt :-D ). Und KISS haben mich immer schon gelangweilt. Sollte sich jemals ein Album von denen in meine Sammlung verirren, wird es wohl die "(Music From) The Elder" sein, die scheint mir ziemlich gut zu sein.

Trotzdem sehe ich es natürlich auch so, dass es einfach nur lächerlich ist, bei Bands danach zu gehen, ob sie bekannt/erfolgreich oder unbekannt/Underground sind, anstatt einzig und allein nach der Musik.
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon The-Aftermath » 11. Dezember 2009, 20:38

Sehr interessanter Thread!

Kommt mir eigentlich gerade Recht, da ich erst gestern noch mit einem Teil meines hart ersparten Geldes vor dem Pc sass und mich fragte, ob ich jetzt wirklich wieder über 80 Euro für CD`s ausgeben soll, obwohl ich erst am Wochenende eine Bestellung bei Amazon aufgegeben hatte.

Bei mir hat es eigentlich weniger mit Sammeln an sich zu tun (Ich könnte eigentlich keine Band nennen, bei der ich das Verlangen danach verspüre, alle Veröffentlichungen und Merchandiseartikel zu besitzen). Bei mir wurde vor 2 Jahren, nachdem ich jahrelang nur wenige Bands wie Metallica, Iron Maiden und Motörhead hörte, eine Leidenschaft dafür losgetreten, mich in Sachen harter Musik "weiterzubilden". An erster Stelle steht in dieser Hinsicht natürlich das Kaufen von Klassikern. Seit ich angefangen haben mich verstärkt zu interessieren, bin ich quasi darauf versessen, alle wichtigen Bands und die jeweiligen Klassikeralben zu kennen respektiv zu kaufen. Ich war halt selbst der Meinung, dass ich mich ohne den Besitz von Alben wie "In Rock" oder "Screaming For Vengeance" nicht als ernstzunehmenden Heavy Metal/Rock Fan bezeichnen kann. Das heisst jedoch nicht, dass ich einfach alles kaufe was die Aufschrift "Klassiker" trägt. Sicherlich nicht. Das würde genau den Leuten zu entsprechen, die CD`s nur kaufen weil sie als unglaublich "undergroundig" gelten. Trotzdem möchte ich die grossen Klassiker wenigstens beim Namen kennen. Wenn mir die Musik gefällt, kaufe ich sie mir auch.

Das Gleiche gilt auch für verschiedene Stilarten des Heavy Metal. So habe ich dieses Jahr meine Vorliebe für epischen Metal, respektiv Doom Metal entdeckt. Zu Beginn fühlte ich mich auch dann sofort dazu gezwungen, nach den Namen der stilprägenden Bands zu suchen und mir sie anzuhören. Und ständig entdecke ich neue Bands die mir gefallen, seien es die alten Klassiker wie Cirith Ungol oder "aktuellere" Bands wie The Gates Of Slumber. Jedenfalls steht trotz allem immer mein Verlangen nach neuem musikalischem Input an erster Stelle. Dabei passe ich zwar auf dass ich mir jedes gekaufte Album gründlich anhöre, trotzdem ertappe ich mich immer wieder dabei wie ich Woch für Woche neue Platten bestelle. Und da leidet natürlich auch mein Geldbeutel. Ich stehe gerade vor meinem Abitur und sollte eigentlich für die Zeit danach sparen, aber meine Leidenschaft für Musik ist da klar stärker. Trotz allem besitze ich aber erst ca. 190 CD`s, wovon ich mir aber ca. 90 Stück allein dieses Jahr gekaufe habe. Im Vergleich zu den meisten Boardmembern natürlich kleine Fische, aber meine Freunde halten mich schon für verrückt :lol:
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Inuluki » 11. Dezember 2009, 20:58

Eure Antworten lesen sich sehr interessant, zumal ich mich gerade für's Studium damit beschäftige, wie bewusst (aktiv) bzw. unbewusst (passiv) Musik gehört wird und ob sich das Hörverhalten diesbezüglich in Verbindung mit der Neigung für bestimmte Musikmedien bringen lässt. Ich persönlich glaube schon, dass die bewusste Musikwahrnehmung direkt propertional mit der Nutzung digitaler Tonträger abnimmt. Schallplatten kann man nun mal nicht unterwegs hören, sondern muss sich Zeit dafür nehmen. Im Prinzip ist dieses Medium ein Anachronismus zur beschleunigten Welt - gewissermaßen eine Art Kulturkritik.
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon The-Aftermath » 11. Dezember 2009, 21:08

Inuluki hat geschrieben: Im Prinzip ist dieses Medium ein Anachronismus zur beschleunigten Welt - gewissermaßen eine Art Kulturkritik.


Dem stimme ich defintiv zu 100% zu. Mich erschreckt die Tatsache sehr, dass unsere Welt immer schnelllebiger wird. Dies schlägt sich ja auch deutlich in der Art, wie wir heutzutage Musik hören, nieder. Wie Jason Macash von TGOS es im Rock Hard Interview so schön formulierte: Musik besteht für die meisten Leute heutzutage nur noch aus einer Ansammlung von austauschbaren Dateien die man nebenhei konsummiert, ohne ihr grössere Aufmerksamkeit zu schenken. Überhaupt beschäftigen sich die meisten Leute nur noch mit Musik im Zusammenhang mit Lastfm oder Itunes. Jedenfalls wollte ich deshalb immer unbedingt einen Plattenspiel besitzen. Nur da sitzen, das Cover bestaunen, und die Musik in sich aufnehmen ohne dabei etwas anderes zu tun. Natürlich höre ich Musik hauptsächlich nebenbei am Pc, aber ich nehme mir oft genug die Zeit, Platten zu hören. Ich finde es wirklich schade dass diese Form des Musikverständnises dabei ist auszusterben
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Sgt. Kuntz » 11. Dezember 2009, 21:10

Inuluki hat geschrieben:Eure Antworten lesen sich sehr interessant, zumal ich mich gerade für's Studium damit beschäftige, wie bewusst (aktiv) bzw. unbewusst (passiv) Musik gehört wird und ob sich das Hörverhalten diesbezüglich in Verbindung mit der Neigung für bestimmte Musikmedien bringen lässt. Ich persönlich glaube schon, dass die bewusste Musikwahrnehmung direkt propertional mit der Nutzung digitaler Tonträger abnimmt. Schallplatten kann man nun mal nicht unterwegs hören, sondern muss sich Zeit dafür nehmen. Im Prinzip ist dieses Medium ein Anachronismus zur beschleunigten Welt - gewissermaßen eine Art Kulturkritik.


Dann ist meinen nächster Anfall von Kaufwut in Sachen Vinyl also nur eine höhere Form der Kulturkritik. Feine Sache :smile2:

Mal schauen, was meine Frau dazu sagt zu dieser neuen geistreichen Erkenntnis...
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Iron Angel » 11. Dezember 2009, 21:18

Inuluki hat geschrieben: Ich persönlich glaube schon, dass die bewusste Musikwahrnehmung direkt propertional mit der Nutzung digitaler Tonträger abnimmt.


Das darfts Du natürlich gerne glauben, genauso wie ich glaube, daß jene Aussage einfach nur Bullshit ist. :smile2:

Das mit der Kulturkritik bzgl. Vinyl höre ich aber zum ersten Mal. Interessanter Ansatz. Vielleicht auch nur Schönrederei. Gibt ja auch noch andere Theorien...
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon a-core » 11. Dezember 2009, 21:48

Also MP3 und digitale Musik als solche mag ja untrue sein, aber ich glaube, dass die Leute, die Musikbegeisterung "leben", dies völlig unabhängig vom Medium tun, das die Musik transportiert. Vielleicht bin ich ja ein Sonderfall, aber ich habe kürzlich zum ersten Mal zufällig Slough Feg per lastfm gehört. Das war der Titelsong des letzten Albums "Ape Uprising". Der hat mich so weggeblasen, dass ich mir das Lied gleich mehrfach angehört habe (und zu allem Überfluss überlege ich nun, ob ich mir die Scheibe anschaffen soll). Weil es so schön ist, läuft er auch gerade wieder im Hintergrund...

Aus akutem Geldmangel bin ich ganz froh, dass ich einen Bruder habe, der in Bezug auf Musik noch "gestörter" ist als ich, und ich eine Sicherungskopie seiner Sammlung mein eigen nennen darf. Scheiße, natürlich würde ich gerne im Booklet der While Heaven Wept blättern und die Texte mitlesen! Aber dass das die Scheibe des Jahres ist, habe ich auch so gemerkt. Und wenn ich in der Halbzeitpause des Stuttgart-Spiels den Opener mit vollem Genuss höre, ist mir das eigentlich reichlich egal, ob da die CD, ein Vinyl oder über meine PS3 ein MP3 läuft. Wobei für mich natürlich feststeht, dass bei erstbester Gelegenheit das Original ins Regal wandern wird! Bin halt doch im Herzen ein Sammler :yeah: .
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Cthulhu » 11. Dezember 2009, 21:55

Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Sammlertrieb halt, manchmal macht die Jagd, die eBay-Duelle, das Handeln, die Fahrten zu den Flohmärkten, Plattenbörsen und Second-Hand-Läden mehr Spaß, als das Anhören eines Albums. Und der Austausch mit anderen, wenn man seine "Beute" präsentiert und Erfahrungen und Infos austauscht.


Und was hat das dann noch mit Rock'n Roll oder Heavy Metal zu tun?

Bei so Aussagen muss ich unweigerlich an die Klientel von Metal-Fans denken, die auf Festivals verstohlen mit drei Plastiktüten in den Händen zwischen den Ständen rumläuft und sich die Bands höchstens mal aus sicherer Entfernung ohne jegliche Gefühlsregung ansieht. Ist mir sehr suspekt.
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Iron Angel » 11. Dezember 2009, 22:08

Cthulhu hat geschrieben:
Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Sammlertrieb halt, manchmal macht die Jagd, die eBay-Duelle, das Handeln, die Fahrten zu den Flohmärkten, Plattenbörsen und Second-Hand-Läden mehr Spaß, als das Anhören eines Albums. Und der Austausch mit anderen, wenn man seine "Beute" präsentiert und Erfahrungen und Infos austauscht.


Und was hat das dann noch mit Rock'n Roll oder Heavy Metal zu tun?


Ich will dem Sarge ja nicht vorgreifen, aber wenn ich Wörter wie "Jagd", "Duelle", "Fahrten" oder "Beute"lese, dann fällt mir da schon ne ganze Menge zu ein, warum das Heavy Metal sein kann...
Was mich aber vielmehr interessieren würde: Wie sieht denn Deiner Meinung nach ein Kaufverhalten aus, das so richtig Heavy Metal oder Rock'n'Roll ist?
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon The-Aftermath » 11. Dezember 2009, 22:16

a-core hat geschrieben:Also MP3 und digitale Musik als solche mag ja untrue sein


Das würde ich nicht sagen. Ich finde Itunes, Lastfm und Co. im Grunde ja auch extrem praktisch. Man kann viele verschiedene Bands antesten und einfach einzelne Songs gratis hören, wenn man sich das ganze Album nicht kaufen will oder kann. Und ohne tragbaren Mp3 Player gehe ich eigentlich auch nich aus dem Haus. Sowieso bin ich auch der Meinung dass das angesprochende Problem des Mediums bei echten Fans (wie zb. die User in diesem Forum) nicht von so grosser Bedeutung ist. Wie du gesagt hast, leidet die Bgeisterung für die Musik eigentlich nicht dadurch, ob mann nun nur Platten oder nur Ipod hört.
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Forbidden Evil » 11. Dezember 2009, 22:29

Cthulhu hat geschrieben:Und was hat das dann noch mit Rock'n Roll oder Heavy Metal zu tun?


Oh nicht schon wieder DIE Diskussion :ahasoso:
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Sgt. Kuntz » 11. Dezember 2009, 22:33

Cthulhu hat geschrieben:
Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Sammlertrieb halt, manchmal macht die Jagd, die eBay-Duelle, das Handeln, die Fahrten zu den Flohmärkten, Plattenbörsen und Second-Hand-Läden mehr Spaß, als das Anhören eines Albums. Und der Austausch mit anderen, wenn man seine "Beute" präsentiert und Erfahrungen und Infos austauscht.


Und was hat das dann noch mit Rock'n Roll oder Heavy Metal zu tun?

Bei so Aussagen muss ich unweigerlich an die Klientel von Metal-Fans denken, die auf Festivals verstohlen mit drei Plastiktüten in den Händen zwischen den Ständen rumläuft und sich die Bands höchstens mal aus sicherer Entfernung ohne jegliche Gefühlsregung ansieht. Ist mir sehr suspekt.


Die Aussage find ich völlig daneben....drei Plastiktüten sind doch viiiiiel zu wenig :lol:

Sorry, sehe da kein Bedarf der Rechtfertigung, jeder sollte selber entscheiden, wie er seine Musik genießt oder konsumiert. Und beim nächsten Festival wird der Cthuluh vom Sarge unter sämtliche Verkaufstische gesoffen!!
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Acurus-Heiko » 12. Dezember 2009, 00:17

Inuluki hat geschrieben: Im Prinzip ist dieses Medium ein Anachronismus zur beschleunigten Welt - gewissermaßen eine Art Kulturkritik.


Oha, da hat aber einer einen mehr als respektvollen Gedankengang in tolle Worte gefaßt. Das hat was, inhaltich wie sprachlich.
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Re: über die hohe Kunst des Sammelns

Beitragvon Rantanplan » 12. Dezember 2009, 00:25

Ich denke auch, dass Inuluki hier die SM Board Aussage 2009 verfasst hat.
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