Im Kurzdurchlauf dieses Mal:
Schon im Vorfeld diesmal nur Probleme, seit Frreitags mit ner heftigen Gripee/Erkältung gekämpft, Montag bis Mittwoch jeden Tag 10h an der FH. Was ich froh, auf dem Weg nach Karlsruhe zum Ba(n)dmobil zu sein.
Donnerstags 5Uhr in Karlsruhe, ein einsamer Streiter macht sich auf den Weg nach Frankfurt, drei kanadische Schwerter zu erstehen. Zustand: 4h Schlaf, Kopfweh, Laufnase, Mismutig. Aber SWORD entpuppen sich als liebe Familienväter von nebenan, lustige Fahrt mit der einmaligen Situation, sich in Dittigheim zu verfahren

Danach dem Oli bis abends geholfen, wer hätte gedacht, dass alles in einem Tag aufgebaut wird? Abends Powermetal.de Besuchsabend.
Freitag: Morgens 5Uhr in Königshofen, wieder aufstehen, wieder nur 5h Schlaf. Warum sind Nächte so verdammt kurz und schlafarm? Erster Schock: als ich aus dem Zimmer komm geht das Bad auf, ein verstrahles Etwas mit Decke um textet mich auf englisch zu. Eine Dusche später stellt sich raus: das ist Barry Fischel, der gerade aus seinen Flitterwochen in Marokko kommt, seine Band verpasst hat und zu spät am Hotel war. Eine Couch und eine Decke reichen, um ihn glücklich zu machen. Danach auf nach Frankfurt, das letzte Kanuck-Schwert einfangen, Sänger Rick stellt sich als Berufssänger, Labertasche und cooler Hund raus. Was Bandgeschichte, kanadische Politik, kiffen, seine Hunde, Kinder, Autos, das Wetter in Ontario, seine Sangeskünste, Auftritte als Backingmusiker und, und, und angeht bin ich jetzt im Bild. Völliger Kult übrigens: wenn man schon kein deutsch kann, trotzdem die nette Dame hinter der Theke zutexten, sie tut das selbe ja auch und kann kein englisch.
Danach Fahrten organisiert, Lage gecheckt, sich zurechtgefunden, gefrühstückt und los nach Frankfurt. Nachdem mein Navi sich in Kreisen an das Hotel gepirscht hat das einzige Mal, dass ich etwas zittrig war, eine Band abzuholen: WALTZ! Meine Angst, die Jungs sein abgehoben, gesprächsfaul oder langweilig zerstreuen sich sofort. Das magische Gitarrenduo Dan Rock/Brian MacAlpine und Roadmanager Ula unterhalten mich bestens, Hin- und Rückfahrt gehen blitzschnell rum. Gespräche, die ich NIE vergessen werde.
In der Halle spielen Adramelch. Joa, ganz nett, irgendwann werd ich das Gelobhudel vielleicht auch verstehen. Danach OZ sind schon deutlich cooler, auch wenn ich ständig glaube, versteckt Accept zu hören. Die anschließenden Sough Feg überzeugen. Also richtig. Also richtig richtig. Aber das war klar, unklar war vorher, sich an halbnackten Männern reiben zu müssen. Eine der, vielleicht auch die derzeit beste Liveband, inzwischen mit Klamottenvarieteée. Sword werden pflichtbewusst 4, 5 Songs lang gehuldigt, dann der Nahrung geopfert. Stark, ganz, ganz stark!
Danach Psychotic Waltz angeschaut.
Freitag Nacht/Samstag: Waltz kommen erst halb 3 Uhr endlich aus der Halle, um 4.15Uhr überglücklich am Hotel angekommen, die Jungs müssen um 9Uhr schon wieder nach Griechenland... Unterwegs noch die Verantwortung über das Rest-Merch übernommen, ein Wiedersehen in Gelsenkirchen ist daher anzunehmen.
Die Heimfahrt dagegen muss mit einer Stunde Autobahn-Parkplatz bewältigt werden, 26h sind auch für den Driver of Steel zu viel. Nach 5h Schlaf raus und Ostrogoth abgeholen wollen, aber die fahren lieber allein. Dafür Volture gesehen, ein Wort: ziemlich geil! FBF und Sentinel Beast weichen Laberein, Essen und dem Versuch, das üble Mörderkopfweh zu besiegen - ergebnislos. Ostrogoth sind überraschend stark, der melodische Stampf-Metal gefällt ziemlich gut. Whiplash sind einen Song lang nett, danach hab ich Hallenfluchteritis verbunden mit Laberitis.
Die Enttäuschung schlechthin sind Tension. Um 17Uhr soll ich Sword vom Hotel (Dittigheim) zur Halle fahren (ca 7min Fahrt). Bei meiner Ankuft 17.02 haben die Jungs gerade ein Bier geordert, weil um 17 Uhr keiner da war. dolle Wurst, statt dem Herrn Gattis zu huldigen schau ich Kanadiern beim Biertrinken zu. Immerhin: die letzten 20 min sind purer Wahnsinn.
Ab hier geht es quasi Schlag auf Schlag: Tytan melodien sich durch ein perfektes Set, Anvil machen mit (zu) viel Show und geilen Songs Spass, das Nwobhm-Special ist mitreißend und rührend (obwohl ich Heavy Metal Mania erst nicht erkenne). Nur mein Kopf wird immer übler, die letzten drei ertrage ich teilweise nur ausserhalb der Halle.
Arch Matheos sind gut, aber nicht überragend. die Setliste großteils vorhersehbar (bis auf Incense & Myrrh, Exodus und Epitaph) aber genau richtig in der Mischung. Die neuen Sachen sind live lebendiger, trotzdem geht mir Staind Glass Sky nach der Hälfte und Any Given Day großteils eher auf den pochenden Kopf. Insgesamt gut, aber in meinem Alltime-Prog-Livebüchlein wird der Auftritt so vermerkt:
Watchtower 2010 > Psychotic Waltz 2012 = Rush 2004 > Sieges Even 2004 > > > Arch Matheos
Später Samstag, Sonntag: Halle aufräumen helfen, Zeug schleppen, Waltz-Merch einpacken, Leute heimfahren etc. Um 4 ins Bett, um halb 8 Uhr raus und nach Tauberbischofsheim, auf ein Tête-à -tête mit Jim, Jims Frau, John und Frank. 5 Gitarren 2 kleine und ein risiger Koffer, Taschen und Kram werden vor staunenden Musikern locker einge-tetris-t und John samt Frau eingesackt. Anderthalb Stunden Gespräche mit Gott sind schnell vorbei, es bleibt der Eindruck von einem sympathischen, bodenständigen Typen, mit dem ich mich prima verstehen würde, es gab Gespräche über Salat, gesundes Essen, die Schönheit von Radfahren bei frischem Schnee, Bühnenangst und seine Frau. Geschlafen hatte er nachts wohl nicht, er war auch im Auto noch total aufgekrazt, hat aber die Ruhe sichtlich genossen. Achja: bedankt euch herzlich bei ihm, dass es Spectre/Guardian-Songs gab, Jim wollte ursprünglich gar keine spielen, was beide noch sympathischer macht. Jim für seine Konsequenz und John für sein Herz.
Sonst Positiv:
- Eigentlich nur tolle Bands, egal ob gesehen oder nicht und unabhängig von persönlichem Geschmack: wirklich jede Band konnte überzeugen. Purer Wahnsinn!
- Das die Matratze im Zimmer von Schnuller. Mein segensreicher Retter!
- Toll, viele zu treffen, allen voran die Nörgelfraktion um Cromwell, den Killmister, die PMler und den Herrn aus der Schweiz (Danke für die CDs!)
Negativ:
- Kein Aftermath. Man hat dich echt vermisst!- Hitze am Samstag und das resultierende Kopfweh
- zu wenig Zeit, ausführlich mit allen zu quatschen - oder zu viele Leute, die ich kenne. Daher wenig Hexe und Blutaxt diesmal
- kein Siebi gesehen, Kunz, Odium und andere nicht kennengelernt
Angemerkt werden sollte noch der um sich greifende Ticketschwindel. So konnte ich dem Cromwell eindeutig nachweisen, sich mit Jedi-Mindtricks eingeschlichen zu haben:

- The sound was so big I swear it created a new fjord behind us. -